"Sabotage-Einsätze" gegen Handelsschiffe John Bolton will Beweise gegen Iran liefern

Nach Angaben der Vereinigten Arabischen Emirate sind vier Schiffe im Persischen Golf Ziel von Angriffen geworden. Der US-Sicherheitsberater ist überzeugt, dass Iran dahintersteckt - und kündigt an, der Uno Beweise vorzulegen.
Sicherheitsberater John Bolton

Sicherheitsberater John Bolton

Foto: Brendan McDermid/REUTERS

Donald Trumps nationaler Sicherheitsberater will bereits in der kommenden Woche dem Uno-Sicherheitsrat Beweise gegen Iran vorlegen: Demnach sei das Land am Persischen Golf für Angriffe auf vier Handelsschiffe vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate verantwortlich.

"Ich glaube nicht, dass jemand, der mit der Situation in der Region vertraut ist, ob er die Beweise untersucht hat oder nicht, etwas anderes denkt, als dass diese Angriffe von Iran oder seinen Stellvertretern durchgeführt wurden", soll Bolton dem "Guardian" zufolge  Reportern bei einer Besprechung im Vorfeld zu Trumps Staatsbesuch in Großbritannien in der kommenden Woche gesagt haben.

Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten vor mehr als zwei Wochen "Sabotageakte" gegen vier Handelsschiffe aus verschiedenen Länder im Golf von Oman gemeldet und von "staatsfeindlichen Operationen" gesprochen. Nach saudi-arabischen Angaben wurden zwei Tanker des Landes schwer beschädigt. Die genauen Umstände blieben jedoch genauso unklar wie die Verantwortlichen.

Pompeo: Iran wollte Ölpreis in die Höhe treiben

Bereits am Mittwoch soll Bolton bei einem Besuch im Emirat Abu Dhabi gesagt haben, dass hinter den Angriffen mit Seeminen "fast sicher" Iran stecke. Das meldete die lokale Nachrichtenseite "The National". Beweise für seine Anschuldigung legte Bolton dem Bericht zufolge jedoch nicht vor.

"Das sind lächerlichen Behauptungen, die wir kategorisch zurückweisen", sagte Irans Außenamtssprecher Abbas Mussawi am Mittwoch. Iran erwarte aber von Bolton und seinem Team "nichts anderes, als solche grundlosen Unterstellungen zu verbreiten".

Nach Bolton erklärte am Donnerstag auch US-Außenminister Mike Pompeo, Iran stecke hinter den "Attacken" auf die Schiffe. Damit habe Teheran den Ölpreis in die Höhe treiben wollen.

Zum Auftakt eines Krisengipfels des Golf-Kooperationsrates (GCC) am Donnerstag in Mekka forderte der saudische König Salman die internationale Gemeinschaft auf, die "zerstörerischen" Aktivitäten seines Erzrivalen Iran zu stoppen. Irans Politik der Einmischung gefährde die Stabilität der Region und bedrohe die internationale Seefahrt.

Direkt im Anschluss an das GCC-Treffen ist ein Gipfel der Arabischen Liga geplant, bei dem ebenfalls über Iran gesprochen werden soll. Beide Gipfel gelten als Versuch des sunnitischen Saudi-Arabien, die Region im Konflikt mit dem schiitischen Erzrivalen Iran um sich zu scharen.

Die USA und Saudi-Arabien hatten in den vergangenen Wochen ihren Ton gegenüber Iran massiv verschärft. Washington entsandte einen Flugzeugträger und eine Bomberstaffel in den Nahen Osten. Zudem hatte Trump angesichts der Krise erst vor wenigen Tagen die Entsendung weiterer Truppen in den Nahen Osten angekündigt (mehr über die Krise zwischen Iran und den Vereinigten Staaten erfahren Sie hier ).

mxw/mal/Reuters/dpa
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