Silvester CDU-Vize Klöckner gegen Böllerverbot

Julia Klöckner
Foto: JOHN MACDOUGALL/ AFPDie stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner lehnt den Vorstoß der Deutschen Umwelthilfe (DUH) für schärfere Vorschriften gegen Silvesterböller ab. Die geltenden Regeln reichten aus, findet die Landwirtschaftsministerin.
"Dass es immer wieder Deppen gibt, die sich nicht daran halten, kommt leider auch in anderen Bereichen des Alltags vor", sagte Klöckner dem SPIEGEL. Es könne nicht angehen, dass "diejenigen, die sich fehlverhalten, das Leben derer bestimmen, die sich ordentlich verhalten".
Die Umwelthilfe hatte gefordert, Feuerwerk aus Innenstädten mit hoher Feinstaubbelastung zu verbannen. In einigen Städten wie Dortmund, Hannover und Braunschweig ist das Abbrennen von Feuerwerk in bestimmten Bereichen bereits untersagt. Im letzten Jahr waren zwei Menschen durch Böller ums Leben gekommen. Jedes Jahr werden Hunderte an Silvester teils schwer verletzt.
Im Video: Silvester in Berlin-Neukölln - Straßenschlacht mit Böllern und Raketen
"In einer freien Gesellschaft wird es immer um das Austarieren von Regeln und verantwortungsbewusster Freiheit gehen", so Klöckner zum SPIEGEL. Der Ansatz der Umwelthilfe sei "Bevormundung" und beeinträchtige das "Verantwortungsbewusstsein" der Bürger.
Eine Mehrheit der Deutschen hat sich in einer Umfrage für ein Verbot von Feuerwerk in Innenstädten ausgesprochen. Knapp 60 Prozent von mehr als 5000 Befragten sind für ein generelles Böllerverbot in dicht besiedelten Umgebungen, wie die am Mittwoch veröffentlichte Onlineerhebung des Instituts Civey für die Funke Mediengruppe ergab.
Auf die Frage "Sollte das Zünden von Feuerwerk Ihrer Meinung nach an Silvester in deutschen Innenstädten verboten werden?", antworteten demnach 41 Prozent mit "Ja, auf jeden Fall". Weitere 18,6 Prozent sagten dazu "eher ja".