Kabul Mindestens neun Tote bei Anschlag nahe der US-Botschaft

Selbstmordattentat in der afghanischen Hauptstadt: Bei einer Explosion nahe der US-Botschaft sind mindestens fünf Menschen getötet worden. Bislang hat sich niemand zu der Tat bekannt.
Afghanische Sicherheitskräfte kommen am Tatort an

Afghanische Sicherheitskräfte kommen am Tatort an

Foto: Rahmat Gul/ AP

Mindestens neun Menschen sind tot, viele verletzt: Ein Selbstmordanschlag hat die afghanische Hauptstadt erschüttert. Vor einer Filiale der Kabul Bank am belebten Massud-Platz habe sich ein Mann in die Luft gesprengt, teilten die örtlichen Behörden mit.

In der Nähe dieses Platzes liegen auch die US-Botschaft und das Nato-Hauptquartier. Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu der Tat. US-Präsident Donald Trump hatte vor einer Woche die neue Afghanistan-Strategie seiner Regierung vorgestellt, die ein verstärktes militärisches Engagement vorsieht. Ein Ziel sei, die radikalislamischen Taliban daran zu hindern, Afghanistan wieder zu übernehmen, sagte Trump. Die hatten daraufhin mit einem "heiligen Krieg bis zum letzten Atemzug" gedroht.

Erst vor vier Tagen hatten zudem Kämpfer der sunnitischen Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Kabul eine schiitische Moschee überfallen, mindestens 29 Menschen getötet und mehr als 40 verletzt.

Das Land droht mehr und mehr zu zerfallen. Die Attacke auf die Menschenmenge vor der Kabul Bank war der zwölfte große Anschlag in der afghanischen Hauptstadt seit Januar. Hunderte Menschen wurden seither getötet oder verletzt. Mehr als 200.000 Menschen sind allein seit Jahresbeginn vor der Gewalt am Hindukusch geflohen - die Zahl dürfte nach Uno-Angaben weiter steigen.

dop/dpa
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