

Washington - Es ist ein wichtiger symbolischer Erfolg für Rick Santorum, der bisher nur als Außenseiter im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner galt: Der ehemalige Senator von Pennsylvania gewinnt die Vorwahlen in den Bundesstaaten Minnesota und Missouri mit deutlichem Vorsprung, wie unter anderem die Fernsehsender CNN und NBC meldeten. Auch in Colorado hat der 53-Jährige gewonnen.
Das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner scheint damit wieder offen. Santorum wirbelt mit seinem überraschendem Erfolg den Kampf um die Kandidatur gehörig durcheinander. Romney konnte seinen Favoritenstatus nach den klaren Siegen in New Hampshire, Nevada und Florida nicht festigen.
"Konservative Alternative zu Obama"
Sehr konservative Republikaner beäugen Romney nach wie vor mit Argwohn, weil er moderate Ansichten zu Abtreibung und Homosexuellenrechten vertrat. Santorum präsentiert sich dagegen als Hardliner. Zuletzt hatte Romney die Vorwahlen in dem bevölkerungsreichen Staat Florida gewonnen. Für Santorum waren die Siege am Dienstag die ersten nach seinem sehr knappen Sieg in Iowa im Januar.
In seiner Siegesrede unterstrich er euphorisch, ein besserer Herausforderer von Amtsinhaber Barack Obama bei der Wahl im November zu sein als Romney. Der Ex-Gouverneur von Massachusetts vertrete im Kern die gleichen Positionen wie der Demokrat im Weißen Haus, kritisierte Santorum. "Ich stehe hier als die konservative Alternative zu Obama", sagte er und griff dabei den US-Präsidenten scharf an: "Er hat niemals auf die Stimmen des Volkes gehört. Er denkt, er ist schlauer als Ihr, besser als Ihr".
Romney gratulierte Santorum zu seinem Erfolg, gab sich aber weiter zuversichtlich, Präsidentschaftskandidat zu werden. Er stellte sich bei seiner Rede im Hauptquartier seiner Anhänger in Denver als Außenseiter dar. Als einziger habe er niemals im Politikbetrieb der Hauptstadt Washington gearbeitet, sondern habe vor allem in der privaten Wirtschaft Erfahrung gesammelt.
Auch Romney griff den US-Präsidenten an und kritisierte die Bilanz seiner Wirtschaftspolitik. Während Obamas Amtszeit hätten mehr Menschen ihren Arbeitsplatz verloren als jemals zuvor, zahlreiche Unternehmen seien in den vergangenen vier Jahren pleitegegangen und immer mehr Familien seien auf Lebensmittelmarken angewiesen. Damit sei Obama an seinen eigenen Zielen gescheitert. "Obama hat versagt - wir werden Erfolg haben."
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Überraschungssieger Santorum: Er galt bisher nur als Außenseiter im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner. Nun gewann der ehemalige Senator von Pennsylvania die Vorwahlen in den Bundesstaaten Minnesota und Missouri mit deutlichem Vorsprung.
"Die konservative Alternative zu Barack Obama": In seiner Siegesrede unterstrich der euphorische Santorum, ein besserer Herausforderer für den Präsidenten bei der Wahl im November zu sein als Romney.
Favorit Mitt Romney unter Druck: Er hat vor allem Schwierigkeiten, die sehr konservativen Republikaner von sich zu überzeugen. Sie betrachten den ehemaligen Gouverneur von Massachusetts nach wie vor mit Argwohn, weil er früher moderate Ansichten zu Abtreibung und Homosexuellenrechten vertrat.
Romney gratulierte Santorum zu seinem großen Erfolg. Er gibt sich aber längst nicht geschlagen und zeigte sich weiter zuversichtlich, Präsidentschaftskandidat zu werden. Rokmney hatte zuletzt seinen Favoritenstatus mit klaren Siegen in New Hampshire, Nevada und Florida festigen können.
Gingrich weit abgeschlagen: Er galt bisher als schärfster Konkurrent für Romney. Doch Newt Gingrich schaffte bei den jüngsten Wahlen nur sehr knapp zweistellige Ergebnisse.
Ron Paul ist weit abgeschlagen: Bisher konnte Paul noch keine einzige Vorwahl gewinnen. Er gilt dennoch wegen seiner breiten Unterstützerbasis als unerschütterlicher Teilnehmer in dem Rennen.
Der Tross der Wahlkampfhelfer zieht nun weiter: Die nächsten Wahlmänner sind am 11. Februar in Maine zu gewinnen, am 25.2. auf den Nördlichen Marianen und am 28.2. in Arizona und Michigan.
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