Kenia Oppositionsführer Odinga kündigt eigene Amtseinführung an

Raila Odinga
Foto: BAZ RATNER/ REUTERSDer Machtkampf um Kenias Präsidentschaft hat eine neue Wendung genommen: Oppositionsführer Raila Odinga kündigte an, am 12. Dezember seine eigene Amtseinführung abzuhalten. Odinga sagte vor hunderten Anhängern in Nairobi, er sei der "rechtmäßige Präsident" Kenias. Der 12. Dezember ist der Tag der Unabhängigkeit Kenias von der britischen Kolonialherrschaft.
Amtsinhaber Uhuru Kenyatta rief derweil bei seiner Vereidigung im Kasarani-Stadion von Nairobi zur Versöhnung auf. Bei den seit Anfang August andauernden Protesten gegen seine Wiederwahl wurden in dem ostafrikanischen Land fast 60 Menschen getötet.
Der erste Urnengang vom 8. August, nach dem sich Kenyatta erstmals zum Sieger erklärt hatte, war annulliert worden. Das Oberste Gericht hatte wegen Unregelmäßigkeiten eine Wiederholung der Wahl angeordnet - ein auf dem afrikanischen Kontinent bis dahin beispielloser Schritt.
Kenyatta war später jedoch auch aus dem wiederholten Wahlgang als Sieger hervorgegangen, bei dem allerdings nur gut ein Drittel der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben hatten. Oppositionsführer Odinga hatte seine Kandidatur aus Protest zurückgezogen und zum Wahlboykott aufgerufen. Am Montag vergangener Woche bestätigte der Oberste Gerichtshof Kenyattas Wiederwahl und wies zwei Einsprüche gegen das Wahlergebnis zurück.