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Kenia: Wie die Turkana es mit dem Klimawandel aufnehmen

Foto: Maurizio Di Pietro

Klimakrise in Kenia Tödliche Dürre

Im Nordwesten Kenias sind die Folgen der Klimakrise deutlich zu spüren: Die Temperatur ist seit 1967 um bis zu drei Grad gestiegen. Ein Fotograf hat dokumentiert, wie Tiere darunter leiden - und Menschen mit ihnen.
Von Yannick von Eisenhart Rothe und Maurizio Di Pietro (Fotos)

Das Turkana County ist die ärmste Region in Kenia. Ihren Namen gibt ihr der Volkstamm der Turkana, der einen Großteil der Bevölkerung dort ausmacht. Über 60 Prozent der Menschen in Turkana arbeiten als Hirten. Sie leben von ihren Ziegen, Kamelen und Eseln; verändert sich das Klima, spüren die Hirten das mehr als andere. Das macht sie besonders anfällig für Veränderungen des Klimas.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Klima in Turkana County gewaltig gewandelt: Laut Human Rights Watch ist die Temperatur in der Region zwischen 1967 und 2012 um zwei bis drei Grad Celsius gestiegen, der Anstieg ist weitaus stärker als der globale Temperaturanstieg von etwa 0,8 Grad Celsius. Die Regenfälle lassen sich immer schwerer vorhersagen. Das führt zu immer längeren Dürren, bei denen Flüsse trockenfallen und riesige Seen schrumpfen.

Der junge Turkana und Klimaaktivist Ekai Nabenyo schrieb 2015 in einem Gastbeitrag im britischen "Guardian"  : "Unser Leben ist zu einem Kampf ums Überleben geworden. Viele junge Afrikaner wurden durch die Auswirkungen des Klimawandels bereits gezwungen, in den Slums der Großstädte Zuflucht zu suchen. Wenn wir jetzt nicht handeln, könnten wir unser Zuhause und unsere Art zu leben verlieren."

Als 2012 in Turkana County riesige Erdölreserven entdeckt wurden, träumten viele von einer besseren Zukunft. Bisher haben aber nur wenige davon profitiert. Die Hoffnungen vieler Hirten auf einen Job in der Industrie wurden enttäuscht. Es folgten vereinzelte Angriffe auf Ölanlagen und noch mehr Unsicherheit in einer Region, die ohnehin schon von Gewalt zwischen verschiedenen Volksstämmen geprägt ist.

Der italienische Fotograf Maurizio Di Pietro ist nach Turkana County gereist und hat die Klimakrise vor Ort dokumentiert. Seine Bilder zeigen nicht nur das Leid der Menschen, sondern auch ihre enorme Anpassungsfähigkeit im Kampf gegen Trockenheit und Hitze. "Turkana's Resilience" hat Di Pietro seine Fotostrecke genannt, "Die Widerstandskraft der Turkana".

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Foto: Maurizio Di Pietro

Dieser Beitrag gehört zum Projekt Globale Gesellschaft

Unter dem Titel »Globale Gesellschaft« berichten Reporterinnen und Reporter aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Europa – über Ungerechtigkeiten in einer globalisierten Welt, gesellschaftspolitische Herausforderungen und nachhaltige Entwicklung. Die Reportagen, Analysen, Fotostrecken, Videos und Podcasts erscheinen in einer eigenen Sektion im Auslandsressort des SPIEGEL. Das Projekt ist langfristig angelegt und wird von der Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF) unterstützt.

Ein ausführliches FAQ mit Fragen und Antworten zum Projekt finden Sie hier.

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