Medienberichte
Biden will offenbar umstrittene Ölpipeline Keystone XL stoppen
Sie war eines von Donald Trumps Lieblingsprojekten: die umstrittene Ölleitung Keystone XL zwischen den USA und Kanada. Umweltschützer wollten den Bau stoppen – vergeblich. Nun könnte Joe Biden die Wende bringen.
Ein Abschnitt der Keystone-Pipeline im US-Bundesstaat Nebraska
Foto: LANE HICKENBOTTOM/ Reuters
Der künftige US-Präsident Joe Biden plant kanadischen Medienberichten zufolge, die Genehmigung für die umstrittene Pipeline Keystone XL zwischen den USA und Kanada wieder zurückzunehmen. Wie die TV-Sender CBC und CTV unter Berufung auf interne Papiere berichteten, will Biden das Projekt nach seiner Amtseinführung am Mittwoch stoppen.
Keystone XL war eines der Lieblingsprojekte von Nochpräsident Donald Trump. Die umgerechnet fast sieben Milliarden Euro teure Pipeline sollte rund 500.000 Barrel Öl am Tag aus Teersandvorkommen im kanadischen Alberta zu Raffinerien im US-Bundesstaat Texas befördern.
Obama hatte Ausbau von Keystone XL nach Umweltbedenken gestoppt
Trumps Vorgänger Barack Obama hatte zuvor nach mehr als siebenjähriger Prüfung im November 2015 entschieden, dass das Vorhaben wegen Risiken für die Umwelt nicht dem nationalen Interesse der USA diene.
Bei der technisch sehr aufwendigen Förderung von Öl aus den sandigen Teerböden entstehen riesige Seen mit verschmutztem Wasser. Zudem hat der in dieser Art von Öl enthaltene Stoff Bitumen nach Angaben von Umweltschützern eine zersetzende Wirkung auf die Ölleitungen, was das Risiko von Lecks erhöht. Klimaschützer monieren außerdem, dass bei dem komplizierten Verfahren zur Ölgewinnung aus Teersand zu viel Treibhausgase freigesetzt werden.
Der Ministerpräsident der Provinz Alberta, Jason Kenney, teilte im Kurzbotschaftendienst Twitter mit, er sei »zutiefst besorgt« über die Berichte.
»Sollte die künftige US-Regierung die Keystone-XL-Genehmigung aufheben, wird Alberta gemeinsam mit TC Energy alle rechtlichen Möglichkeiten nutzen, seine Interessen an dem Projekt zu schützen«, kündigte Kenney an.