US-Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen gibt ihren Posten ab: Das kündigte US-Präsident Donald Trump zunächst via Twitter an. Kurz darauf meldete sich dort auch die 46-Jährige selbst zu Wort: Sie habe ihre Kündigung eingereicht und sich bei Trump für die Chance bedankt, in seiner Regierung dienen zu dürfen.
Nielsen bedankte sich zudem bei den Mitarbeitern des Ministeriums und veröffentlichte ihr Kündigungsschreiben. Trotz der Fortschritte, die sie und ihr Team erzielt hätten, sei sie zu dem Schluss gekommen, dass nun der richtige Zeitpunkt für ihren Rückzug sei, heißt es in dem an Trump adressierten Brief. Sie hoffe, dass der künftige Heimatschutzminister die Unterstützung des US-Kongresses und der Gerichte habe, schrieb Nielsen.
Trump bedankte sich bei Nielsen für ihre Arbeit und erklärte, das Amt solle nun kommissarisch von Kevin McAleenan geführt werden. Der 47-Jährige ist bislang Vorsitzender der Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP.
Bereits vor einigen Monaten hatte es Spekulationen gegeben, Trump sei unzufrieden mit Nielsens Arbeit. In ihre Zuständigkeit als Ministerin fiel die Grenzpolitik. Der Präsident hat den Kampf gegen illegale Einwanderung aus Mexiko zu einem seiner Hauptanliegen gemacht. Seine Pläne für den Bau einer Mauer an der südlichen US-Grenze sorgen seit Monaten für politischen Streit im Land: Der Kongress verweigerte ihm die geforderte Summe für den Mauerbau. Als Folge verhängte Trump einen nationalen Notstand, um das Geld aus anderen Töpfen zu bekommen. Das Vorgehen ist rechtlich allerdings umstritten.
Trump und Nielsen besuchten am vergangenen Freitag das kalifornische El Centro an der US-mexikanischen Grenze
Foto: Jacquelyn Martin/ APIn den vergangenen Monaten war die Zahl der Menschen angestiegen, die die US-mexikanische Grenze illegal überquerten und festgenommen wurden. Die "New York Times" schrieb am Sonntag, Trump habe Nielsen die Schuld dafür gegeben.
Der Sender CBS News meldete unter Berufung auf Regierungskreise, Nielsens Abgang sei Teil eines personellen Umbaus im Heimatschutzministerium, der auf Trumps Berater Stephen Miller zurückgehe. Miller gilt als Hardliner in der Einwanderungspolitik und als einer der Architekten von Trumps Kurs.
Nielsen verteidigte die Trennung von Eltern und ihren Kindern
Für Schlagzeilen hatte Nielsen im vergangenen Sommer mit der Trennung von Familien an der Grenze zu Mexiko gesorgt. Im Rahmen dieser sogenannten Null-Toleranz-Politik gegenüber Einwanderern trennte die Regierung mehr als 2700 Kindern von ihren Eltern. Nielsen verteidigte dies als notwendige Maßnahme, da es Schlupflöcher in den Einwanderungsgesetzen gebe, an denen nur der Kongress etwas ändern könne.
Nach massiver Kritik an dem Vorgehen vollzog Trump eine Kehrtwende und ordnete per Dekret ein Ende der umstrittenen Praxis an. Daraufhin wurden Eltern und Kinder gemeinsam festgehalten.
In der zweijährigen Amtszeit von Trump hat es bereits zahlreiche Rücktritte und Entlassungen gegeben. So wird etwa der wichtige Posten des Verteidigungsministers derzeit nur kommissarisch geleitet, weil der bisherige Amtsinhaber James Mattis im Dezember zurückgetreten war.
Der US-Senat hatte Nielsen im Dezember 2017 als Heimatschutzministerin bestätigt. Sie hatte bereits unter dem früheren Präsidenten George W. Bush in dem Ministerium gearbeitet, sie war dort für rechtliche Belange im Bereich der Verkehrssicherheit zuständig. Später gründete sie eine Beratungsfirma für Risikomanagement und arbeitete unter Bush im Heimatschutzgremium des Weißen Hauses.
Trump hatte Nielsen dann im Oktober 2017 für den Posten der Heimatschutzministerin nominiert. Sie habe "umfassende berufliche Erfahrung im Heimatschutz, in der Cybersicherheit sowie im Management von wichtiger Infrastruktur und Krisenmanagement", teilte das Weiße Haus damals mit.
Das Ministerium für Heimatschutz (Homeland Security) wurde als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September 2001 aufgebaut. Es ist so etwas wie das Ministerium für innere Sicherheit, während das US-Innenministerium vorwiegend mit den Nationalparks befasst ist. In dem riesigen Apparat der Homeland Security sind viele verschiedene Regierungsbehörden mit rund 240.000 Mitarbeitern zusammengefasst.
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Kellyanne Conway ist seit 2016 Trumps Beraterin in Washington, zuvor leitete sie dessen Kampagne im Wahlkampf. Die Politologin, Juristin, Demoskopin und vierfache Mutter will Ende August 2020 das Weiße Haus verlassen - angeblich aus familiären Gründen.
Über Wochen war über einen möglichen Abgang von Dan Coats spekuliert worden - am 28. Juli 2019 war es dann tatsächlich so weit. Der Geheimdienstkoordinator hatte Präsident Donald Trump mehrfach öffentlich widersprochen und musste gehen.
Am 12. Juli 2019 nimmt Alexander Acosta seinen Hut: Der Arbeitsminister tritt nach wachsender Kritik an einem umstrittenen Deal 2008 mit dem Unternehmer Jeffrey Epstein zurück, gegen den neue Missbrauchsvorwürfe erhoben werden.
Der Abgang von Sarah Sanders wirkte freiwillig: Trump verkündete am 13. Juni auf Twitter, dass seine "wunderbare" Sprecherin Ende des Monats das Weiße Haus verlassen werde, um in ihren Heimatstaat Arkansas zurückzukehren.
Randolph D. Alles war seit dem 25. April 2017 Direktor des Secret Service, zu dessen Aufgaben es unter anderem gehört, US-Präsident Donald Trump und seine Familie zu beschützen. Eben dieser Präsident feuert Alles Anfang April 2019. Es ist nur der jüngste Fall in einer langen Reihe von Rücktritten und Entlassungen unter Donald Trump.
Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen gibt ihren Posten ab - das verkündet US-Präsident Donald Trump Anfang April 2019 via Twitter. Die 46-Jährige war bisher unter anderem für die Grenzpolitik zuständig.
Verteidigungsminister James Mattis kündigt Ende Dezember seinen Rücktritt für Ende Februar 2019 an. Als Grund nennt er Meinungsverschiedenheiten mit dem US-Präsidenten.
Innenminister Ryan Zinke werde zum Jahresende gehen, gibt Trump Mitte Dezember via Twitter bekannt. Zinke war im März 2017 vom Senat im Amt bestätigt worden und gehört damit zu den Ministern, die sich lange unter Trump gehalten haben.
John Kelly war seit Sommer 2017 Stabschef des Weißen Hauses. Anfang Dezember kündigt Trump an, Kelly werde den Posten Ende des Monats aufgeben. Der neue Stabschef wird der dritte innerhalb von zwei Jahren sein.
Einen Tag nach den Midterm-Wahlen reicht der US-Justizminister Jeff Sessions seinen Rücktritt ein - auf Bitten von Donald Trump. Der Präsident hatte seinen Justizminister in den vergangenen Monaten mehrfach öffentlich kritisiert.
Am 9. Oktober 2018 verkündet Nikki Haley, dass sie ihren Posten als US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen zum Jahresende aufgeben wird.
Am 29. August 2018 trennt sich Trump von seinem Rechtsberater Don McGahn.
Der Chef der Umweltschutzbehörde EPA, Scott Pruitt, räumt nach einer Serie von Skandalen am 5. Juli 2018 sein Amt.
Am 28. März 2018 kündigt Trump auf Twitter an, Veteranenminister David Shulkin zu entlassen und den Posten an seinen Leibarzt Ronny Jackson zu geben. Eine interne Untersuchung war zu dem Ergebnis gekommen, dass Shulkin seine Frau auf Kosten der Steuerzahler mit auf eine Reise nach Europa genommen hatte.
Am 22. März 2018 kündigt Trump via Twitter an, seinen nationalen Sicherheitsberater auszutauschen. Der bisherige Amtsinhaber H.R. McMaster geht und wird durch den früheren US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, John Bolton, ersetzt.
Am 16. März 2018 - zwei Tage vor seiner Pensionierung - wird der ehemalige FBI-Vizechef Andrew McCabe entlassen.
Trump verkündet am 13. März 2018 auf Twitter, dass Außenminister Rex Tillerson seinen Posten räumen muss. Spekulationen über die Personalie gab es schon länger. Aus Regierungskreisen hieß es, der Präsident habe sein Außenpolitik-Team für das geplante Treffen mit Nordkoreas Diktator Kim Jong Un neu aufstellen wollen.
Der Wirtschaftsberater des US-Präsidenten, Gary Cohn, kündigt am 6. März 2018 im Streit über die Zollpolitik Trumps seinen Rückzug an.
Die Kommunikationsdirektorin und enge Trump-Vertraute Hope Hicks teilt am 28. Februar 2018 mit, sie werde das Weiße Haus in den nächsten Wochen verlassen.
Rob Porter, früherer Stabssekretär im Weißen Haus, tritt am 7. Februar 2018 zurück, nachdem Vorwürfe seiner Ex-Frauen wegen häuslicher Gewalt gegen ihn bekannt wurden.
Die Vizesicherheitsberaterin Dina Powell kündigt am 8. Dezember 2017 ihren Rückzug an.
Trumps Chefstratege und ehemaliger Wahlkampfchef Stephen Bannon verlässt am 18. August 2017 das Weiße Haus - und geht zunächst zur rechten Nachrichtenseite "Breitbart" zurück.
Anthony Scaramucci am 31. Juli 2017: Nach nur zehn Tagen als Kommunikationsdirektor ist der Ex-Wallstreet-Banker "The Mooch" seinen Posten schon wieder los.
Trumps Stabschef Reince Priebus verlässt am 28. Juli 2017 seinen Posten.
Donald Trumps Sprecher Sean Spicer verlässt am 21. Juli 2017 das Weiße Haus, als Trump ihm Anthony Scaramucci als Kommunikationsdirektor vorsetzen will.
Nach nur drei Monaten im Amt wirft am 30. Mai 2017 der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Mike Dubke, hin.
Donald Trump entlässt am 9. Mai 2017 den FBI-Chef James Comey.
Nach nur 23 Tagen im Amt tritt Trumps nationaler Sicherheitsberater Michael Flynn zurück. Er ist in die Russlandaffäre über eine etwaige Wahlbeeinflussung verstrickt.
30. Januar 2017: Trump entlässt die amtierende Justizministerin und Chefanklägerin Sally Yates - offiziell vor allem wegen ihres Widerstands gegen seine Einwanderungspolitik.
10. September 2019: Donald Trump habe erhebliche Differenzen mit seinem Sicherheitsberater John Bolton. Deshalb forderte er ihn zum Rücktritt auf. Bolton gilt als Hardliner und wollte einen Regimewechsel in Iran herbeiführen. Er war seit April 2018 im Amt. Er folgte auf General H. R. McMaster.
Am 11. Oktober 2019 ist Kevin McAleenan dran: Er war auf Kirstjen Nielsen an der Spitze des Heimatschutzministeriums gefolgt. Offiziell heißt es, er wolle mehr Zeit mit der Familie verbringen. Tatsächlich soll McAleenan jedoch tief frustriert über die Arbeit und zahlreiche Personalentscheidungen in seinem Haus gewesen sein.
In der Ukraine-Affäre fiel sein Name immer wieder, am 17. Oktober war dann Schluss für Rick Perry an der Spitze des US-Energieministeriums. Einen konkreten Anlass für den Rückzug des Ministers nannte Präsident Trump nicht, er dankte ihm aber für seine Arbeit.
Der Direktor des unabhängigen Büros für Regierungsethik, Walter Shaub, gab am 6. Juli 2017 entnervt auf. Das von Shaub seit 2013 geleitete Ethikbüro war 1978 nach der Watergate-Abhöraffäre des zurückgetretenen Präsidenten Richard Nixon geschaffen worden. Shaub hatte vor seinem Rücktritt deutliche Kritik an Donald Trump geübt.
Nick Ayers war Chef des Stabes von Vizepräsident Pence und Trumps Wunschkandidat für die Nachfolge von dessen Stabsschef Kelly - Ayers teilte jedoch per Twitter mit, dass er den Posten nicht annehmen wolle und gab am 9. Dezember 2018 bekannt, das Weiße Haus zum Jahresende zu verlassen.
Der geschäftsführende Verteidigungsminister Patrick Shanahan gab am 18. Juni 2019 bekannt, das Amt nicht dauerhaft übernehmen zu wollen. Shanahan galt als Trumps Wunschlösung, wollte aber mehr Zeit mit seiner Familie verbringen.
Am 6. März 2020 verkündete Donald Trump, seinen kommissarischen Stabschef Mick Mulvaney (links) gegen den republikanischen Abgeordneten Mark Meadows auszutauschen. Damit wechselte Trump seinen Stabschef zum dritten Mal.
Jonathan Ernst/ REUTERS
Das Weiße Haus teilte am 8. April 2018 mit, dass der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Michael Anton, zurücktritt. Nach Angaben des US-Fernsehsenders CNN trat Anton zurück, nachdem er von seiner geplanten Entlassung am nächsten Tag erfahren habe.
Der persönliche Assistent Trumps, John McEntee, wurde am 12. März 2018 fristlos entlassen. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge war die Ursache ein Sicherheitsproblem.
Joseph W. Hagin galt als einer der Veteranen in Trumps Regierungsmannschaft, trat jedoch am 19. Juni 2018 zurück. Der stellvertretende Stabschef hatte zuvor auch unter den Präsidenten Ronald Reagan, George Bush und George W. Bush gearbeitet.
Die stellvertretende Nationale Sicherheitsberaterin Mira Ricardel ist am 14. November 2018 ihres Postens enthoben worden. "Mira Ricardel wird den Präsidenten weiterhin unterstützen, während sie das Weiße Haus verlässt und in eine neue Rolle innerhalb der Regierung wechselt", erklärte eine Sprecherin des US-Präsidenten. Zuvor hatte First Lady Melania Trump Ricardels Entlassung gefordert.
Madeleine Westerhout räumte am 31. August 2019 überraschend ihren Posten als persönliche Assistenten Trumps. Sie soll - zum Missfallen ihres Chefs - mit Reportern über seine Familie gesprochen haben.
Der Direktor des unabhängigen Büros für Regierungsethik, Walter Shaub, gab am 6. Juli 2017 entnervt auf. Das von Shaub seit 2013 geleitete Ethikbüro war 1978 nach der Watergate-Abhöraffäre des zurückgetretenen Präsidenten Richard Nixon geschaffen worden. Shaub hatte vor seinem Rücktritt deutliche Kritik an Donald Trump geübt.
Foto: J. Scott Applewhite/ APDer geschäftsführende Verteidigungsminister Patrick Shanahan gab am 18. Juni 2019 bekannt, das Amt nicht dauerhaft übernehmen zu wollen. Shanahan galt als Trumps Wunschlösung, wollte aber mehr Zeit mit seiner Familie verbringen.
Foto: Jonathan Ernst/ REUTERSAm 6. März 2020 verkündete Donald Trump, seinen kommissarischen Stabschef Mick Mulvaney (links) gegen den republikanischen Abgeordneten Mark Meadows auszutauschen. Damit wechselte Trump seinen Stabschef zum dritten Mal.
Foto:Jonathan Ernst/ REUTERS
Das Weiße Haus teilte am 8. April 2018 mit, dass der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Michael Anton, zurücktritt. Nach Angaben des US-Fernsehsenders CNN trat Anton zurück, nachdem er von seiner geplanten Entlassung am nächsten Tag erfahren habe.
Foto: Pablo Martinez Monsivais/ APDer persönliche Assistent Trumps, John McEntee, wurde am 12. März 2018 fristlos entlassen. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge war die Ursache ein Sicherheitsproblem.
Foto: Alex Wong/ Getty ImagesJoseph W. Hagin galt als einer der Veteranen in Trumps Regierungsmannschaft, trat jedoch am 19. Juni 2018 zurück. Der stellvertretende Stabschef hatte zuvor auch unter den Präsidenten Ronald Reagan, George Bush und George W. Bush gearbeitet.
Foto: imago stock&peopleDie stellvertretende Nationale Sicherheitsberaterin Mira Ricardel ist am 14. November 2018 ihres Postens enthoben worden. "Mira Ricardel wird den Präsidenten weiterhin unterstützen, während sie das Weiße Haus verlässt und in eine neue Rolle innerhalb der Regierung wechselt", erklärte eine Sprecherin des US-Präsidenten. Zuvor hatte First Lady Melania Trump Ricardels Entlassung gefordert.
Foto: Bloomberg/ Bloomberg via Getty ImagesMelden Sie sich an und diskutieren Sie mit
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