Luftunterstützung im Kampf gegen IS Erdogan nennt US-Waffenpakete für Kobane falsch

Türkischer Präsident Erdogan: Kritik an USA
Foto: POOL/ REUTERSKobane - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Waffenlieferungen der USA an die kämpfenden Kurden in Kobane kritisiert. "Was dort getan wurde, war falsch", sagte er am Mittwoch in Ankara.
Am Montag hatte das US-Militär die Kurden in der syrischen Grenzstadt aus der Luft mit Waffen, Munition und medizinischem Material versorgt. Laut US-Militärkommando Centcom gab es mehrere Flüge mit Frachtflugzeugen vom Typ C-130. Die Lieferungen seien von den kurdischen Behörden im Irak bereitgestellt worden, so das US-Militärkommando. Insgesamt handelte es sich um 28 Fallschirmpakete.
Bei der Lieferung ging jedoch nicht alles glatt: Eines der Pakete landete auf einem Acker um Kobane, der unter Kontrolle der Dschihadisten des "Islamischen Staates" ist, die seit Mitte September versuchen, die Stadt einzunehmen. Stolz prahlten die Radikalen kurz darauf auf YouTube. Erdogan nahm in seiner Rede Bezug auf diese Panne. "Einige der Waffen, von denen sie sagten, dass sie sie aus der Luft für die PYD abgeworfen hätten, sind jetzt in den Händen von Isis", sagte Erdogan.
Der türkische Präsident hatte sich bereits am Sonntag gegen Waffenhilfen für die Kurden ausgesprochen. Die syrisch-kurdische Partei PYD in Kobane sei ebenso "eine Terrororganisation" wie die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK, sagte Erdogan am Wochenende.
Autonome Region Kurdistan sendet Peschmerga-Soldaten
Unterdessen stimmte das Parlament der Kurdenregion im Irak der Entsendung von Kämpfern ins benachbarte Syrien zu. Die Versammlung habe entschieden, die sogenannten Peschmerga-Soldaten in die nordsyrische Stadt Kobane zu schicken, sagte Parlamentspräsident Jusef Mohammed Sadek. Die türkische Regierung hatte zuvor grünes Licht für die Einreise der Soldaten nach Syrien gegeben. Die Peschmerga erhalten in ihrem Kampf gegen den IS im Irak Unterstützung aus zahlreichen Ländern, darunter auch Deutschland.