Kobane US-Waffenpaket landete bei den Dschihadisten
Kobane - Der US-Luftwaffe ist ein kleiner Fehler unterlaufen. Aus drei Flugzeugen wurden am Sonntag und Montag 28 Fallschirmpakete voller Waffen, Munition und Medikamenten über der syrischen Stadt Kobane (Arabisch: Ain al-Arab) abgeworfen. 27 davon kamen bei Syriens Kurden an, berichtet das amerikanische Verteidigungsministerium. Doch das 28. ging daneben.
Es landete auf einem Acker um Kobane, der unter Kontrolle der Dschihadisten des "Islamischen Staates" ist, die seit Mitte September versuchen, die Stadt Kobane einzunehmen. Stolz protzten die Radikalen damit kurz darauf auf YouTube.
In einem Video, das die fehlgelandete 28. Lieferung zeigen soll, ist zu sehen, wie ein IS-Kämpfer den Inhalt - Kistenweise Handgranaten - begutachtet. Einige Pakete hängen noch ungeöffnet am Fallschirm.
Die Waffen, die der IS selbst besitzt, sind häufig moderner und besser als diese Lieferung. Die Radikalen haben Luftabwehrraketen, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge. Denn immer wieder haben sie Militärstützpunkte der irakischen Armee geplündert, die von den USA ausgerüstet wird. Trotzdem ist der Vorfall für die Amerikaner peinlich.
Das US-Verteidigungsministerium hat den Fehler eingeräumt. Allerdings sagte das Pentagon am Montag auch, es habe ihn rechtzeitig bemerkt. Ein amerikanischer Kampfjet sei zurückgeflogen und habe die falsch gelandete Waffenlieferung bombardiert und zerstört.
Unklar ist, wann das Youtube-Video aufgenommen wurde. Haben die Dschihadisten ihren Fund gefilmt, bevor der US-Kampfjet zurückgeflogen kam und ihn zerstörte? Oder ist dem US-Verteidigungsministerium eine zweite Panne passiert? Denkbar wäre auch, dass die Dschihadisten den Fund rechtzeitig plünderten und die US-Bomben daneben schlugen.