Ehemaliger Uno-Generalsekretär Kofi Annan ist tot
Der frühere Uno-Generalsekretär Kofi Annan ist tot. Annan starb nach kurzer Krankheit am Samstag im Alter von 80 Jahren, wie seine Stiftung in Genf mitteilte. Der Ghanaer führte die Vereinten Nationen von 1997 bis 2007. 2001 wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Uno-Generalsekretär Antonio Guterres würdigte Annan in einer ersten Reaktion als eine "treibende Kraft des Guten". In vielerlei Hinsicht habe sein Vorgänger die Vereinten Nationen verkörpert. Die Uno habe er mit "unvergleichbarer Würde und Entschlossenheit" angeführt.

Kofi Annan: Moralische Instanz der Vereinten Nationen
Mit Unterbrechungen arbeitete Annan seit 1962 für die Uno. Dabei erwarb er sich ansehen als das moralische Gewissen der Welt. Er setzte sich mit Charisma und diplomatischem Geschick für Arme und Unterdrückte ein, warb für Frieden und Gerechtigkeit und scheute auch nicht den Konflikt mit dem mächtigen Uno-Mitglied USA, die er für die Invasion in den Irak im Jahr 2003 massiv kritisierte. 2004 hatte Annan die Invasion als "illegal" bezeichnet. Die von ihm angestrebte Reform der Vereinten Nationen blieb allerdings in Ansätzen stecken.
Auch in anderer Hinsicht bekam er immer wieder die Ohnmacht der Weltorganisation zu spüren. Sein letzter Einsatz wurde zu einem schweren Misserfolg. Fast sechs Monate lang versuchte Annan als Sondergesandter, eine Lösung für den Syrienkonflikt zu finden und den Krieg zu einem Ende zu führen. Fünf Monate später gab er das Mandat zurück, was allgemein als Kritik an der kompromisslosen Halten der beteiligten Konfliktparteien verstanden wurde.
Zu Amtszeiten galt Annan als äußert beliebter Uno-Generalsekretär. Seine Wiederwahl im Jahr 2001 kam damals für Beobachter überraschend, weil turnusmäßig ein asiatischer Kandidat ins Amt hätte gewählt werden müssen. Doch die asiatischen Mitgliedstaaten verzichteten zugunsten Annans auf einen eigenen Kandidaten. Anfang 2007 gab er sein Amt dann an den südkoreanischen Außenminister Ban Ki Moon ab.
Auf Twitter bat die Familie darum, ihre Privatsphäre zu respektieren. Wie man Annans Leben zu feiern gedenke, werde man später bekannt geben.