Kommunalwahlen Fatah und Hamas kämpfen um die Macht in Palästina
Jerusalem - "Das ist eine sehr wichtige Wahl, denn sie bereitet den Weg für die Präsidentenwahl", sagte Firas Jaghi, Chef der kommunalen Wahlkommission. In 26 Gemeinden im Westjordanland bewerben sich rund 1000 Kandidaten um etwa 300 Sitze. Die Kommunalwahl im Gaza-Streifen war verschoben worden, weil die anhaltende Gewalt die Wählerregistrierung verhindert hatte. Die Wahllokale sind seit 7 Uhr bis 19 Uhr (Ortszeit, 6 bis 18 MEZ) geöffnet. Mit einem Ergebnis wird noch am Donnerstag gerechnet.
Erstmals seit fast drei Jahrzehnten wählen die Palästinenser neue Gemeinderäte. Sie gilt auch als Test für die für die Präsidentenwahl am 9. Januar. Die besten Chancen, Nachfolger Arafats zu werden, hat der Fatah-Kandidat Mahmud Abbas. Der gemäßigte Politiker hat die Unterstützung der USA. Er lehnt den bewaffneten Kampf gegen die israelische Besatzung ab und will Verhandlungen mit Israel.
Bei der Kommunalwahl steht die Fatah vor einer großen Herausforderung. Mehrere radikal-islamische Gruppen treten erstmals an. Außerdem wäre ein gutes Abschneiden der Hamas eine schwere Bürde für Abbas, wenn er sie nach der Präsidentenwahl überzeugen will, die Waffen niederzulegen oder eine Waffenruhe mit Israel zu vereinbaren.
Die Fatah hat in Umfragen seit Arafats Tod im November zugelegt. Danach unterstützen fast 42 Prozent der Palästinenser die Fatah nach 26 Prozent im Juni. Die Hamas verlor auf 20 von 22 Prozent.