Konflikt mit Iran USA schicken Flugzeugträger ins Arabische Meer

US-Flugzeugträger "USS Carl Vinson": Einsatz im Arabischen Meer
Foto: TYRONE SIU/ REUTERSWashington - Die "USS Carl Vinson" kreuzt bereits im Arabischen Meer. Der Flugzeugträger sei am Montag in der Region eingetroffen, teilte das US-Militär zuletzt mit. Bald soll die "USS Abraham Lincoln" dazustoßen: Mitten im eskalierenden Konflikt mit Iran verlegt Washington zwei Flugzeugträger ins Arabische Meer. Es handele sich um eine Routinemaßnahme, die in keinem Zusammenhang mit den verschärften Spannungen in den Beziehungen zu Iran stehe, hieß es in Washington.
Dennoch wird Teheran die Aktivitäten der USA genau beobachten.
Iran hatte vor kurzem im Streit über sein Atomprogramm mit der Schließung der wichtigen Seestraße von Hormus gedroht, sollten die USA und Europa die Ölausfuhren des Iran blockieren. Das US-Militär erklärte daraufhin, es werde eine solche Sperrung verhindern.
Die "USS Carl Vinson" löst den Flugzeugträger "USS John C. Stennis" ab, der die Golfregion Ende Dezember verlassen hat. Iran warnte die USA vor einer Rückkehr des Flugzeugträgers.
Die Spannungen zwischen beiden Ländern haben sich in den vergangenen Wochen deutlich verschärft. Iran nahm den Betrieb einer unterirdischen Urananreicherungsanlage auf und verurteilte einen US-Bürger wegen Spionage zum Tode. Zusammen mit Europa versuchen die USA mit Sanktionen die iranische Ölindustrie zu treffen. Am Mittwoch warf Iran den USA und Israel vor, hinter einem tödlichen Attentat auf einen Atomwissenschaftler zu stehen. Das US-Außenministerium wies die Vorwürfe umgehend zurück.
Nach dem Autobombenanschlag auf den Atomwissenschaftler haben Irans konservative Medien Vergeltungsmaßnahmen gegen Israel gefordert. "Die einzige Möglichkeit, um die zwecklosen Aktionen des Feindes zu stoppen, sind Vergeltungsmaßnahmen angesichts der Ermordung iranischer Gelehrter", hieß es am Donnerstag in einem Beitrag der iranischen Tageszeitung "Ressalat".
"Für die iranischen Geheimdienste ist die Ermordung von israelischen Beamten und Militärangehörigen sehr einfach", schrieb die ultrakonservative Zeitung "Kaihan". Dabei zitierte sie eine Äußerung des israelischen Generalstabschefs, der erklärt hatte, 2012 werde für den Iran kritisch, da "unnatürliche Dinge" geschehen würden. Die Tageszeitung "Kods" schrieb, der Westen räche sich für die iranische Ankündigung der Urananreicherung auf 20 Prozent mit dem Mord an einem Atomwissenschaftler.
In den vergangenen zwei Jahren starben bei ähnlichen Anschlägen drei weitere iranische Wissenschaftler, von denen zwei am Atomprogramm forschten.
Wegen seines umstrittenen Atomprogramms steht Iran international unter Druck. Der Westen verdächtigt Teheran, unter dem Deckmantel eines zivilen Programms heimlich an Atomwaffen zu arbeiten. Iran weist dies zurück.
Am Montag verkündete die Führung in Teheran, in der unterirdischen Anlage in Fordo Uran auf bis zu 20 Prozent anzureichern, was die Internationale Atomenergiebehörde bestätigte. Die USA und Deutschland warnten daraufhin vor einer weiteren Eskalation des Streits um Irans Atomprogramm.