Kriegsgefangene Die ahnungslosen Generäle
Seit Kriegsbeginn haben die alliierten Streitkräfte mehr als sechs hochrangige irakische Militärs gefangen genommen. Auskünfte über chemische oder biologische Waffen gab allerdings keiner der Offiziere.
Washington - Obwohl einige der gefangenen Generäle kooperierten, fielen Hinweise über das vermeintliche irakische Chemie- und Biowaffenprogramm nur dürftig aus, hieß es nach Angabe des US-Militärs. So führte die Befragung der militärischen Führer zwar zu versteckten konventionellen Munitionslagern und zu schriftlichem Material über Schutzmaßnahmen gegen B- und C-Waffen. Doch über Nervengas oder Milzbrand erzählten die Iraker offenbar nichts.
US-Präsident George W. Bush hatte das mögliche Vorhandensein von biologischen und chemischen Waffensystemen in Irak immer wieder als Grund für den Krieg genannt. Bisher konnte er jedoch keine stichhaltigen Beweise liefern.
Nach Angabe der US-Streitkräfte konnte einer der Offiziere, der in den vergangenen 48 Stunden in Gefangenschaft geriet, die Amerikaner immerhin mit wichtigen strategischen Informationen versorgen. Dennoch erweist sich der Versuch der Alliierten, hochrangige irakische Militärs gezielt zum Überlaufen zu bewegen, zunehmend als Fehlschlag.
Mit Telefonanrufen, E-Mails, Flugblättern und Radiosendungen wollte das Pentagon Generäle beeinflussen. Die wenigen, die sich jetzt in Gefangenschaft befinden, seien jedoch im Zuge der Kämpfe festgesetzt worden, hieß es.
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