Krim-Krise Das Minutenprotokoll
Diplomatie gegen Drohgebärden: Deutschland will verhandeln, die USA drängen auf Sanktionen. Russland kündigt Gegenmaßnahmen an - und testet eine Interkontinental-Rakete.

Russischer Präsident Putin: Steht ein militärischer Angriff bevor?
Foto: AP/dpaLisa Erdmann
Während die internationale Gemeinschaft einen diplomatischen Ausweg aus der Krim-Krise sucht, spitzt sich die Lage zu. Der Tonfall zwischen Washington und Moskau hat sich verschärft, auch ein Raketentest Russlands sorgt für Irritationen. Am Mittwoch will der Nato-Russland-Rat zu einer Sitzung zusammenkommen, zugleich soll eine Gruppe unabhängiger OSZE-Beobachter auf die besetzte Halbinsel entsandt werden.
Isabell Prophet
Russland testet offenbar ballistische Interkontinentalraketen. Das berichten die Nachrichtenagenturen Reuters, Interfax und Ria Nowosti soeben mit Bezug auf Oberst Igor Yegorow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums. Eine Rakete soll nahe des Kaspischen Meeres gestartet worden und dann in Kasachstan eingeschlagen sein.
Isabell Prophet
Millionen an öffentlichen Geldern sind in der Ukraine verschwunden, heißt es aus der Übergangsregierung. Die EU plant deshalb, die Konten von 18 Ukrainern einzufrieren. Unter anderem gehe es um das Konto des gestürzten Präsidenten Wiktor Janukowitsch. Ein formeller Beschluss steht noch aus.
Annett Meiritz
Isabell Prophet
So sieht der diplomatische Tagesablauf für Mittwoch bislang aus: • Die Außenminister der USA, Russlands und mehrerer EU-Staaten treffen sich in Paris zum Mittagessen. Eigentlich sollte es um den Libanon gehen, nun wird die Krise zwischen Russland und der Ukraine beraten.
• Die EU-Kommission entscheidet über Finanzhilfe für die Ukraine. Konkret geht es um Gasschulden gegenüber Russland. Die USA bieten der Ukraine einen Hilfskredit von einer Milliarde Dollar an, der Internationale Währungsfonds will die Finanzen vor Ort prüfen. Rund 35 Milliarden Dollar (25 Milliarden Euro) braucht die Ukraine nach eigenen Angaben in den kommenden Jahren, um einen Staatsbankrott zu verhindern.
• Der Nato-Russland-Rat tagt am späten Nachmittag. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sitzt dem Gremium vor, der russische Nato-Botschafter Alexander Gruschko wird dabei sein. Der Rat trifft sich gemeinsam mit dem Politischen und Sicherheitspolitischen Komitee, in dem Außen- und Sicherheitspolitikexperten der EU-Mitgliedstaaten sitzen.
• Die EU-Kommission entscheidet über Finanzhilfe für die Ukraine. Konkret geht es um Gasschulden gegenüber Russland. Die USA bieten der Ukraine einen Hilfskredit von einer Milliarde Dollar an, der Internationale Währungsfonds will die Finanzen vor Ort prüfen. Rund 35 Milliarden Dollar (25 Milliarden Euro) braucht die Ukraine nach eigenen Angaben in den kommenden Jahren, um einen Staatsbankrott zu verhindern.
• Der Nato-Russland-Rat tagt am späten Nachmittag. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sitzt dem Gremium vor, der russische Nato-Botschafter Alexander Gruschko wird dabei sein. Der Rat trifft sich gemeinsam mit dem Politischen und Sicherheitspolitischen Komitee, in dem Außen- und Sicherheitspolitikexperten der EU-Mitgliedstaaten sitzen.
Annett Meiritz
Isabell Prophet
Kämpfer ohne Kennzeichen: Männer in Uniform, hier auf einem russischen „GAZ Tigr“, sind auf der Krim zu sehen. Noch hat Russland die militärische Intervention nicht bestätigt, es würden lediglich Russen auf der Krim verteidigt. Die OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) beschloss unterdessen, eine militärische Beobachtermission in die Ukraine zu schicken. Das meldet die Nachrichtenagentur dpa. (Foto: Maxim Shipenkov/dpa)
Stefan Kaiser
Überraschende Meldung aus Oslo: Laut der Nachrichtenagentur Reuters wurde der russische Präsident Wladimir Putin für den Friedensnobelpreis 2014 nominiert. Demnach sei er einer von 278 vorgeschlagenen Kandidaten. Das Nobelpreiskomitee hat sich am Dienstag getroffen, um die Liste auf 25 bis 40 Vorschläge zu verkürzen. Dabei sollen auch aktuelle Entwicklungen einfließen. Ein Vorschlagsrecht haben Tausende Menschen weltweit, darunter alle Abgeordneten nationaler Parlamente.
Isabell Prophet
Russland hat angekündigt, dem Westen eventuelle Sanktionen heimzuzahlen: „Wir werden darauf reagieren müssen“, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Alexander Lukaschewitsch. „Wie immer in solchen Situationen, provoziert von überstürzten und unverantwortlichen Handlungen Washingtons, betonen wir: Wir haben keine Wahl.“ Der amerikanische Außenminister John Kerry hat bislang vor allem wirtschaftliche Sanktionen in Aussicht gestellt.
Isabell Prophet
US-Präsident Barack Obama zufolge könnte Russlands Präsident Wladimir Putin derzeit internationales Recht verletzen - und sei sich dessen voll bewusst. Er bezeichnete den russischen Einmarsch in die Ukraine als Machtdemonstration im Nachbarland, "nicht als Zeichen von Sorge um Russen". Gleichwohl sei die Intervention kein Zeichen der Stärke, sondern tiefen Misstrauens unter den Staaten. Die Krim-Krise sei geeignet, die Länder weiter auseinanderzutreiben. "Putin kann viel sagen", sagte Obama weiter. Tatsächlich verstoße er jedoch gegen die Rechte souveräner Staaten.
Isabell Prophet
US-Außenminister John Kerry hat Russland aufgefordert, seine Truppen in die Kasernen zurückzurufen. Andernfalls sähen sich die USA und ihre Partner gezwungen, Russland "politisch, diplomatisch und wirtschaftlich zu isolieren“. Russland bezeichnet seine militärischen Aktionen auf der Krim als Selbstverteidigung für die dort lebenden Russen. Russland suche mit viel Mühe nach einem Vorwand, tiefer in die Ukraine einzumarschieren.
Annett Meiritz
Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen übt scharfe Kritik an der
russischen Führung: „Trotz wiederholter Aufforderungen der
internationalen Gemeinschaft verletzt Russland weiterhin die Souveränität und
die territoriale Unversehrtheit und missachtet die eigenen internationalen
Verpflichtungen“, sagte er nach Beratungen des Nato-Rates in Brüssel. Eine
Lösung für das Problem hat er allerdings nicht: Die Nato werde ihre „gründliche
und fortdauernde Bewertung der Folgen dieser Krise für die Sicherheit des
Bündnisses intensivieren“, so Rasmussen.
russischen Führung: „Trotz wiederholter Aufforderungen der
internationalen Gemeinschaft verletzt Russland weiterhin die Souveränität und
die territoriale Unversehrtheit und missachtet die eigenen internationalen
Verpflichtungen“, sagte er nach Beratungen des Nato-Rates in Brüssel. Eine
Lösung für das Problem hat er allerdings nicht: Die Nato werde ihre „gründliche
und fortdauernde Bewertung der Folgen dieser Krise für die Sicherheit des
Bündnisses intensivieren“, so Rasmussen.
AndersFogh Rasmussen
The #NATO Council concluded its meeting under Article 4 of the Treaty, you can read their statement here goo.gl/aDyXWA #Ukraine
Annett Meiritz
Der britischen Regierung ist im Umgang mit der Krim-Krise ein peinlicher Patzer passiert. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, legt ein vertrauliches Papier nahe, dass Großbritannien seine wirtschaftlichen Interessen wahren und keine Sanktionen gegen Russland unterstützen will. Einem Fotografen gelang es offenbar, das Dokument abzulichten, als es in die Downing Street transportiert wurde. "Das Vereinigte Königreich sollte im Moment keine Handelssanktionen unterstützen oder das Finanzzentrum London für Russen schließen", heißt es demzufolge in dem Papier. Außenminister William Hague bedauerte den Vorfall - und beeilte sich zu versichern: "Alle Optionen sind offen".
Isabell Prophet
Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen appelliert an den Zusammenhalt der Nato-Partner: "Nato-Alliierte stehen zusammen im Geiste starker Solidarität in dieser Krise." Die russischen Militäraktionen hätten "ernste Auswirkungen für die Sicherheit und Stabilität des euro-atlantischen Gebietes". Das Bündnis beschäftigt sich nun mit der Frage, ob die Krise auf der Krim die Sicherheit der Nato beeinträchtigt. Weder Russland noch die Ukraine sind Mitgliedstaaten. Der Nato-Russland-Rat wird sich morgen treffen.
Annett Meiritz
Isabell Prophet
Ukrainische Soldaten am Eingang einer Militärbasis. Männer in Uniform ohne Kennzeichnung versperren die Zufahrt. Berichten zufolge soll das russische Militär mehrere Einrichtungen auf der Krim blockieren. (Foto: Zurab Kurtsikidze/dpa)
Katharina Peters
Der britische Außenminister William Hague hat vor dem Parlament gesprochen. London behalte sich "alle Optionen" in der Ukraine-Krise offen.
Afelia
Was Putin braucht, ist ein ukr Bürgerkrieg. Rechne daher mit Angriffen von mysteriösen, maskierten "Ukrainern" auf friedliche Russen.
Lisa Erdmann
Im EU-Ratsgebäude Justus Lipsius in Brüssel wird bereits das Pressezentrum für den EU-Sondergipfel zur Ukraine am Donnerstag vorbereitet. (Foto: Nikolaus Blome)
Lisa Erdmann
Nach den USA will jetzt auch die EU-Kommission der Ukraine finanzielle Hilfe zukommen lassen. Ein entsprechender Plan werde am Mittwoch von der Runde der EU-Kommissare diskutiert, sagte eine Sprecherin der Brüsseler Institution. Angaben zur Höhe machte sie nicht. Die Ukraine steht nach eigenen Angaben vor dem Staatsbankrott.
Lisa Erdmann
Die USA wollen in der Krim-Krise jetzt offenbar schnell handeln. Laut einem Regierungsvertreter sind sie bereit, Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Dies werde "höchst wahrscheinlich sehr bald" geschehen. Man gehe von einigen Tagen, nicht Wochen aus.
Sarah Rainsford
Johannes Korge
Die Ukraine plagen enorme Geldsorgen - doch nun ist offenbar ein wenig Entlastung in Sicht. US-Außenminister John Kerry ist in Kiew angekommen und hat Geld im Gepäck. Eine Milliarde Dollar soll das Land schon bald erhalten. Dabei soll es sich vor allem um Hilfen bei der Bewältigung der Energiekrise handeln. Das will das Weiße Haus bald bekanntgeben, meldet die Nachrichtenagentur AP. Die EU hatte zuvor bereits 610 Millionen Euro zugesichert.
Johannes Korge
Was ein paar beruhigende Worte an den Märkten so auslösen können: Unmittelbar nach der Pressekonferenz von Wladimir Putin ist der Ölpreis gefallen. Die Preise konnten die starken Gewinne vom Vortag nach Sorgen über eine Eskalation der Krim-Krise wieder nahezu wett machen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete gegen Mittag 109,32 US-Dollar. Das waren 1,88 Dollar weniger als am Vortag.
Johannes Korge
Ein Blick auf den Maidan in Kiew: Weit weg von der Krise auf der Krim ist es in der ukrainischen Hauptstadt in den vergangenen Tagen ruhig geworden. Die russischen Truppenbewegungen werden jedoch auch hier genau beobachtet. Foto: AP
Katharina Peters
Auf der Krim ist am 30. März eine Volksabstimmung über die Abspaltung geplant. Die prorussische Krim-Führung strebt einen Status als Staat an. Die ukrainische Führung hält dieses Referendum für rechtswidrig. Putin gab sich in seiner Pressekonferenz ganz demokratisch: "Nur die Bürger können und sollen über ihre Zukunft in einer freien und sicheren Willensentscheidung bestimmen."
mathieuvonrohr
Transmission from Planet Putin is over
Katharina Peters
Putin erklärt seine Sicht auf die Krim-Krise. Inzwischen ist die Pressekonferenz beendet. Foto: AFP
Katharina Peters
Zurück bleiben ein leerer Stuhl und ein Saal voll Journalisten: Putins Pressekonferenz ist beendet.
ioffeinmoscow
#Putin slams Yanukovich repeatedly, then, asked about his mistakes in office, demurs. "It wouldn't be right of me to answer."
Katharina Peters
Widersprüchliche Aussagen von Putin zu dem abgesetzten ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch. Der Kreml-Chef sieht für ihn "keine politische Zukunft". Aber gleichzeitig bezeichnet er ihn als legitimes Staatsoberhaupt der Ukraine.
Katharina Peters
Putin argumentiert während seiner Pressekonferenz: Wir behalten uns das Recht vor, in der Ukraine militärisch einzugreifen. Das sei aber (noch) nicht geschehen. Die Soldaten auf der Krim seien örtliche Selbstverteidungskräfte, keine russischen Soldaten.
GermanForeignOffice
FM #Steinmeier on sanctions: If we don't see decisive steps till Thursday, then I think Europ.Council will take measures #Russia #Crimea 2/2
Lisa Erdmann
Die Aussage von Präsident Putin, der zufolge er bisher einen Militäreinsatz auf der Krim nicht für nötig hält, hat den Aktienmarkt beruhigt. Der Dax sprang umgehend auf ein Tageshoch. Mit plus 1,73 Prozent überwand er die Marke von 9500 Punkten.
Katharina Peters
Das Team der Ukraine droht in der Krim-Krise mit einem Boykott der Paralympischen Spiele in Sotschi, die am Freitag beginnen. "Wir wollen eine friedliche Lösung. Das Gastgeberland soll seine Truppen von der Krim abziehen, bevor die Spiele beginnen", so das ukrainische Paralympische Komitee. Putins Reaktion bei seiner Pressekonferenz: "Das wäre extrem zynisch. Das ist ein Forum, wo Menschen mit gewissen Beschränkungen der ganzen Welt beweisen können, dass sie unbeschränkte Möglichkeiten haben."
Lisa Erdmann
Der ukrainische Geheimdienst berichtet von Cyberattacken auf das Telekommunikationssystem. Es seien unter andererm Mobilfunk-Verbindungen ukrainischer Parlamentsabgeordneter gestört worden. Dabei sei Technik genutzt worden, die auf der von Russland kontrollierten Halbinsel Krim installiert worden sei, so der Geheimdienst.
Katharina Peters
Ein besonders merkwürdiger Moment während der Pressekonferenz: Als Putin über US-Politiker spricht, die in der Ukraine politische Experimente durchführten, als ob sie mit "Ratten in einem Labor" experimentierten.
Katharina Peters
"Halten Sie Arsenij Jazenjuk für den legitimen Regierungschef der Ukraine?", fragt ein Journalist. Putin weicht aus: Er wolle die Verbindungen nach Kiew nicht kappen. Aber die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen könnten erst voll wieder aufgenommen werden, "wenn sich die Lage normalisiert hat".
Katharina Peters
Russlands Präsident Putin bei seiner Pressekonferenz. Foto: dpa
max seddon
Putin on Yanukovych's future: "I think he has no political future, I told him that." Sheltering him "out of humanitarian considerations"
Katharina Peters
Putin reagiert zeitweise gereizt auf kritische Fragen einiger Journalisten. "Haben Sie nicht zugehört?" oder "Passen Sie jetzt gut auf. Es ist wichtig, dass das jetzt klar wird."
Katharina Peters
Ein Überblick: Die wichtigsten Städte auf der Krim
Lisa Erdmann
Gazprom macht Schluss mit Rabatten für die Ukraine. Der russische Energieriese hat angekündigt, die bislang gewährten Nachlässe zu streichen. Ab April muss die Ukraine demnach den vollen Preis zahlen, sagte Gazprom-Chef Alexej Miller in Moskau. Das Unternehmen gewährt der Ukraine bislang einen Rabatt von 30 Prozent.
Lisa Erdmann
Der Komiker und Bürgermeister von Reykjavik, Jon Gnarr, postete einen zynischen Witz über die Situation auf der Krim. Der macht nun die Runde auf Twitter.
Jon Gnarr
-Where are you from?
-Russia
-Occupation?
-No just visiting
-Russia
-Occupation?
-No just visiting
Donald Tusk
EU HoSG will discuss situation in #Ukraine with PM Yatsenyuk in Brussels Thursday prior to extraordinary summit #euco @Yatsenyuk_AP
Johannes Korge
Die gute Nachricht: Es gibt Live-Bilder aus dem Saal, in dem Wladimir Putin eigentlich schon vor mehr als einer Stunde seine Pressekonferenz beginnen sollte. Die schlechte Nachricht: Zu sehen sind nur ein leerer Stuhl und gelangweilte Medienvertreter. Der russische Präsident lässt weiter auf sich warten.
Lisa Erdmann
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union werden sich am Donnerstag mit dem ukrainischen Regierungschef Arseni Jazenjuk treffen. Die Beratungen über die Ukraine-Krise sollen vor dem EU-Sondergipfel in Brüssel stattfinden, teilte EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy per Twitter mit.
Johannes Korge
Eine politische Lösung der Krim-Krise liegt offenbar in weiter Ferne. Nach Gesprächen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow gab sich der deutsche Außenminister jedenfalls ernüchtert. Direkte Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew seien nicht absehbar, so Frank-Walter Steinmeier. Es seien "lange und schwierige" Gespräche mit Lawrow gewesen.
Lisa Erdmann
Auch die ostukrainische Region Donetzk unternimmt nun verstärkt Anstrengungen für mehr Autonomie. Die Abgeordneten stimmten am Morgen mit großer Mehrheit für ein Referendum über den zukünftigen Status ihres Gebiets mit etwa 4,3 Millionen Einwohnern. Hunderte Demonstranten hatten Teile der Regionalverwaltung besetzt. Sie forderten die Ernennung eines pro-russischen Gouverneurs, dem die Sicherheitskräfte unterstellt werden sollten. Donezk ist die Heimatstadt des gestürzten Präsidenten Wiktor Janukowitsch.
Christopher Miller
Now on Belbek Airfield. Ukrainian troops control entrance on one side, Russian troops & self-defense on another. We are allowed inside.
Lisa Erdmann
Das anstehende Referendum über den Status der Krim könnte noch einmal vorverlegt werden, meldet die Nachrichtenagentur Ria unter Berufung auf den Premier der autonomen Republik Krim, Sergej Aksenow. Ursprünglich war die Abstimmung für den 25. Mai geplant gewesen, dann war der 30. März als Termin angesetzt worde. Nun soll es noch schneller gehen. Den endgültigen Termin werde man Ende der Woche bekanntgeben.
Johannes Korge
Das ist die Gegenseite: Hunderte Soldaten der ukrainischen Armee stellten sich am Morgen den russischen Besatzern unbewaffnet entgegen. Es fielen sogar Warnschüsse. Die aktuelle Lage auf dem Stützpunkt ist unübersichtlich. Angeblich soll es eine Einigung gegeben haben. Foto: Reuters
Johannes Korge
Nun liefern auch die Agenturen erste Fotos vom Luftwaffenstützpunkt Belbek. Dort haben russische Einheiten (im Bild) die Kontrolle übernommen. Am Morgen kam es jedoch zu einem Zwischenfall mit den ukrainischen Soldaten, die zurück auf ihre Basis wollten. Foto: Reuters
Johannes Korge
Die Botschafter der 28 Nato-Staaten haben am Dienstag in Brüssel zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen über die Lage in der Ukraine beraten. Der Nato-Rat trat zusammen, nachdem Polen unter Berufung auf Artikel 4 des Nato-Vertrags ein solches Treffen verlangte. Dieser Artikel sieht Beratungen vor, wenn ein Nato-Mitglied meint, dass die Unversehrtheit des eigenen Territoriums, die politische Unabhängigkeit oder die eigene Sicherheit bedroht ist. «Die Entwicklungen in und um die Ukraine werden als Bedrohung für benachbarte Bündnisländer betrachtet», heißt es in einer Mitteilung der Nato.
Johannes Korge
Wo bleibt Wladimir Putin? Eigentlich hätte der russische Präsident schon längst auf einer Pressekonferenz in Moskau seine Sicht auf die Krim-Krise erläutern sollen. Nun sieht es aus, als würde die Konferenz gar nicht live übertragen - sondern nur in der Aufzeichnung an die russichen TV-Sender übergeben. Da bleibt erst einmal nur: abwarten.
Lisa Erdmann
Präsident Putin hat sich telefonisch mit dem Präsidenten Kasachstans, Nursultan Nasarbajew, und dem weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko über die Krise in der Ukraine beraten. Das berichtet der russische Fernsehsender „Erster Kanal“.
Lisa Erdmann
Das ukrainische Parlament besorgt sich Geld von der Europäischen Union. Die Abgeordneten ratifizierten ein Übereinkommen über die Summe von 610 Millionen Euro in Anleihen. Das Abkommen war bereits im vergangenen Jahr ausgehandelt worden, aber unter dem damaligen Präsidenten Janukowitsch nicht ratifiziert worden
Johannes Korge
Die Energieversorgung in der EU ist nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel nicht durch die Krim-Krise gefährdet. Zumindest die Westeuropäer
hätten die Erfahrung gemacht, dass Russland ein absolut vertragstreuer Lieferant sei, sagt Gabriel vor einem Treffen der EU-Energieminister in Brüssel. Allerdings müsse die EU nun der Ukraine helfen, die in der Frage der Gasversorgung große Sorgen habe.
hätten die Erfahrung gemacht, dass Russland ein absolut vertragstreuer Lieferant sei, sagt Gabriel vor einem Treffen der EU-Energieminister in Brüssel. Allerdings müsse die EU nun der Ukraine helfen, die in der Frage der Gasversorgung große Sorgen habe.
Lisa Erdmann
Das russische Kriegsschiff Yamal im Bosporus. Die russische Marine hat zwei Boote aus dem Mittelmeer ins Schwarze Meer beordert. (Foto: Reuters)
Johannes Korge
Eigentlich hätte Kreml-Chef Wladimir Putin sich in diesen Minuten in Moskau zu den Entwicklungen auf der Krim äußern sollen. Doch der russische Präsident lässt bisher noch auf sich warten.
Christopher Balliet
Systerpret Feed
Ukrainian soldiers #Belbek prepare to march to their aircraft... systerpret.rightnow.io #crimea #ukraine #russia #simferopol #moscow #putin
Johannes Korge
Die Situation auf dem Luftwaffenstützpunkt Belbek ist offenbar noch nicht wieder entspannt. Livestreams von vor Ort zeigen hitzige Diskussionen zwischen prorussischen und ukrainischen Soldaten.
Lisa Erdmann
Wie die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtet, sollen erneut 700 Soldaten und Offiziere aus drei ukrainischen Regimentern übergelaufen sein. Sie hätten sich „bereit erklärt, die Bevölkerung der Krim zu verteidigen“ – auf Seiten der Regierung der Autonomen Republik Krim, wie es hieß. Es soll sich um Angehörige der 50., 55. und 147. Regimenter handeln, die über Dutzende Flugabwehrraketensysteme verfügen.
Tim_Eastman
Lisa Erdmann
Luxemburgs Außenminister Asselborn sorgt sich angesichts der Krim-Krise um die Beziehungen zwischen der EU und Russland. "Die Gefahr ist, dass wir eine sehr vergiftete Entwicklung haben. Wenn dies bis zum Ende durchgezogen wird von russischer Seite, werden es für ein Jahrzehnt sehr, sehr schwierige Beziehungen", sagte er im Deutschlandfunk. "Es wäre fatal, wenn jetzt Krieg entstehen würde."
Anshel Pfeffer
Warning shots fired over men at Belbek base
Johannes Korge
Offenbar fallen nun doch Schüsse auf der Krim – auch wenn es bisher nur Warnschüsse sind. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP feuerten prorussische Truppen auf dem besetzten Luftwaffenstützpunkt von Belbek in die Luft. Zuvor hatten rund 300 ukrainische Soldaten auf der Basis ihre Jobs zurückverlangt. Die rund ein Dutzend Bewacher hatten die Gegenseite den Angaben zufolge mehrfach aufgefordert, nicht näher zu kommen. Erst als die Warnschüsse fielen, hätten die Ukrainer ihren Marsch auf die Basis abgebrochen, heißt es.
Lisa Erdmann
Die Ukraine-Krise hält die Börsen in Asien weiter im Bann. Der MSCI-Index für Asiens Börsen ohne Japan notierte 0,1 Prozent im Plus. In Tokio schloss der Nikkei-Index 0,5 Prozent fester auf 14.721 Punkten.
Simon Shuster
Lisa Erdmann
Zwei russische Kriegsschiffe sind auf dem Weg ins Schwarze Meer. Sie passierten den Bosporus in der türkischen Metropole Istanbul. Die beiden Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte kommen aus dem Mittelmeer, berichten türkische Medien. Es soll sich um die "Saratow" und die "Jamal". Sie durchquerten die Meerenge gegen 6.30 Uhr deutscher Zeit.
Lisa Erdmann
Die USA machen Tempo und setzen in der Krim-Krise nun auf Isolation. Washington stoppte die militärische Kooperation mit Moskau und droht nun mit weiteren Schritten. Obamas Chefdiplomat Kerry ist auf dem Weg nach Kiew. Details über den Kurs der USA lesen Sie hier.
Lisa Erdmann
Nach großen Verlusten am Montag legte die russische Börse am Morgen deutlich zu. Der Aktienindex MICEX stieg zur Eröffnung um 3,4 Prozent.
Lisa Erdmann
Präsident Putin hat Agenturberichten zufolge die an Manövern unweit der Ukraine beteiligten Soldaten angewiesen, auf ihre Stützpunkte zurückzukehren. Die Übungen seien erfolgreich gewesen, zitierten russische Agenturen einen Kreml-Sprecher. Die Manöver fanden im Westen Russlands im ukrainischen Grenzgebiet statt. Moskau zufolge hatten sie nichts mit den Vorgängen in dem Nachbarland zu tun.