Kunduz Zwei Bundeswehrsoldaten bei Sprengstoffanschlag verletzt

Bei einem Sprengstoffanschlag auf einen Bundeswehrkonvoi westlich von Kunduz sind zwei deutsche Soldaten verletzt worden, einer davon schwer. Zuvor war von einem Verletzten die Rede gewesen. Die Taliban bekannten sich telefonisch zu der Tat.
Afghanistan-Einsatz: Ein Soldat der Bundeswehr in Balkh am Checkpoint 53

Afghanistan-Einsatz: Ein Soldat der Bundeswehr in Balkh am Checkpoint 53

Foto: ddp

Kabul - Wie das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam mitteilte, wurde der schwerverletzte Soldat nach dem Anschlag am Vormittag (Ortszeit) im Rettungszentrum der Bundeswehr in Kunduz operiert. Er befinde sich nicht in Lebensgefahr, hieß es. Beide Soldaten sollen den Angaben zufolge in den kommenden Tagen zur weiteren medizinischen Versorgung nach Deutschland geflogen werden.

Ein Taliban-Sprecher bekannte sich telefonisch zu der Tat und erklärte, bei der Explosion seien zwei Militärfahrzeuge zerstört und alle Insassen getötet worden. Angaben der Extremisten gelten als äußerst unzuverlässig und übertrieben.

Das Bundeswehrfahrzeug sei im Unruhedistrikt Char Darah von einem am Straßenrand versteckten Sprengsatz getroffen und beschädigt worden, sagte Distrikt-Gouverneur Abdul Wahid Omarchel. In Kunduz sowie in der Nachbarprovinz Baghlan gibt es immer wieder Angriffe auf die Bundeswehr. Erst im April waren dort bei mehreren Anschlägen sieben deutsche Soldaten ums Leben gekommen.

Ebenfalls in der Provinz Kunduz kam am Samstag ein US-Soldat durch eine Sprengfalle ums Leben. Nach afghanischen Behördenangaben wurden bei dem Anschlag drei weitere amerikanische Soldaten und ein afghanisches Kind verletzt. Ein weiterer Nato-Soldat starb nach Angaben der internationalen Schutztruppe Isaf im Osten des Landes.

Mindestens 39 Taliban wurden unterdessen bei Gefechten mit afghanischen und amerikanischen Soldaten in der südlichen Provinz Kandahar getötet. Wie das Innenministerium am Sonntag mitteilte, ereignete sich der Zwischenfall bereits am Freitagabend. In der Taliban-Hochburg Kandahar plant die Isaf in den kommenden Monaten eine Großoffensive gegen die Aufständischen. Der afghanische Präsident Hamid Karzai reiste am Sonntag in die Region, um dafür bei Stammesältesten um Unterstützung zu werben.

jjc/dpa/apn/AFP
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