Walesa über Geheimdienstakte "Sie haben gut gefälscht"

In den Siebzigerjahren soll er mit dem kommunistischen Geheimdienst zusammengearbeitet zu haben: Nun bezeichnete der polnische Ex-Präsident und Nobelpreisträger Lech Walesa die entsprechende Akte als Fälschung.
Ex-Präsident Walesa: Kampf gegen Geheimdienst-Vorwürfe

Ex-Präsident Walesa: Kampf gegen Geheimdienst-Vorwürfe

Foto: Miguel Gutierrez/ dpa

Der ehemalige polnische Arbeiterführer Lech Walesa hat seine angebliche Geheimdienstakte als Fälschung bezeichnet. Das in Polen für die Aufarbeitung des Kommunismus zuständige Institut des Nationalen Gedenkens (IPN) hatte vor Kurzem im Privatarchiv des Ex-Innenministers Czeslaw Kiszczak eine angeblich 1970 von Walesa unterzeichnete Verpflichtung zur Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst gefunden. Die Akte ist nicht verifiziert.

"Nach dem, was ich auf den Papieren sehe, haben sie das gut gefälscht", sagte Walesa am Sonntag in Danzig. Er habe von der Akte bisher nur Aufnahmen im Internet gesehen. "Ich dachte, dass sie mir das höflichkeitshalber schicken", sagte er. "Da sind Namen aufgeführt, die ich noch nie gesehen habe."

Walesa zeigte sich zudem dankbar für die Unterstützung, die er am Samstag von Teilnehmern einer Demonstration in Warschau erhalten habe. An der Demonstration hatten Zehntausende teilgenommen.

Demonstration in Warschau: Gegen die PiS, für Walesa

Demonstration in Warschau: Gegen die PiS, für Walesa

Foto: Marcin Obara/ dpa

Die Kundgebung wandte sich vor allem gegen die Reformpolitik der alleinregierenden PiS ("Recht und Gerechtigkeit") um den Parteivorsitzenden Jaroslaw Kaczynski, an der international immer wieder Kritik laut wird. An einer weiteren Solidaritätskundgebung in Danzig wolle Walesa selbst aber "nur im Geiste" teilnehmen: "Es ist noch nicht die Zeit für Walesa."

skr/dpa
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