Internationale Gewässer
Lettland sichtet Schiff der russischen Marine
Gerade hat die Nato Manöver der russischen Luftwaffe über der Nord- und Ostsee beobachtet, nun meldet Lettland ein russisches Schiff vor der Küste. Der estnische Luftwaffenchef warnt vor Panik.
Riga - Acht russische Flugzeuge waren am Mittwochnachmittag von der Nato über der Nordsee, mehrere über der Ostsee sowie vier über dem Schwarzen Meer identifiziert worden. Nun melden die lettischen Streitkräfte ein russisches Kriegsschiff vor der Küste. Es wurde etwa 13 Kilometer vor der Küste in internationalen Gewässern der Ostsee geortet, teilten die Streitkräfte des Nato-Staates Lettland auf Twitter mit.
Bei dem Schiff handele es sich um ein Landungsschiff der Bira-Klasse in der Ostsee nahe lettischen Territoriums, twitterten die Streitkräfte. In Lettland und den baltischen Nachbarstaaten Estland und Litauen sind seit Beginn der Ukraine-Krise vermehrt russische Militärflugzeuge und Kriegsschiffe an den Grenzen gesehen worden. Auch die Nato hat ihre Aktivitäten dort verstärkt.
Der estnische Luftwaffen-Chef Jaak Tarie warnte jedoch vor Panikmache: Es sei nicht ungewöhnlich, dass sich russische Flugzeuge nahe des baltischen Luftraums bewegten, sagte er der Agentur BNS. Es bestehe keine direkte Gefahr für Estland, meinte Tarie.
Dreimal mehr Aktivität im Luftraum
Die Häufung der Kontakte im internationalen Luftraum am Mittwoch deutete die Nato hingegen als "ungewöhnlich". Nach Nato-Angaben hat das westliche Bündnis in diesem Jahr mehr als hundertmal russische Flugzeuge im europäischen Luftraum entdeckt, dreimal so viel wie im vergangenen Jahr.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hingegen reagierte gelassen: "Ich bin jetzt akut nicht besorgt, dass hier eine Verletzung des Luftraums stattfindet", sagte sie nach einem Treffen mit dem slowenischen Ministerpräsidenten Miro Cerar in Berlin.
Ob Russland mit den Flügen auf den harten Kurs des Westens regiert, bleibt unklar. Polen hatte zuletzt Truppenverstärkungen im Osten des Landes angekündigt. Angesichts der Ukraine-Krise hatte auch die Nato ihre Einsätze verstärkt. Damit will sie ein Zeichen der Solidarität mit ihren östlichen Mitgliedstaaten setzen, die sich angesichts der Annexion der Krim durch Russland und der Kämpfe in der Ostukraine bedroht fühlen.