Angriff auf US-Konsulat
CIA bestreitet Fehler bei Rettungsaktion in Bengasi
Die CIA will alles richtig gemacht haben: Beim Terrorangriff auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi seien Agenten den eingeschlossenen Diplomaten innerhalb von 25 Minuten zu Hilfe geeilt. Anderslautende Berichte in konservativen Medien weist der Geheimdienst als falsch zurück.
Attackiertes US-Konsulat in Bengasi: "Alle wichtigen Entscheidungen vor Ort getroffen"
Foto: Mohammad Hannon/ AP
Washington - US-Sicherheitskräfte haben schneller auf den Terrorangriff auf das Konsulat in Bengasi reagiert als bisher bekannt. Bereits 25 Minuten nach Beginn des Angriffs am 11. September habe die CIA Sicherheitskräfte zu dem Gelände in der libyschen Hafenstadt entsandt, erklärte der Geheimdienst.
Eine islamistische Miliz mit Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida soll für den Anschlag verantwortlich gewesen sein. Zunächst hatten Menschen vor dem Konsulat friedlich gegen das Mohammed-Schmähvideo protestiert, später attackierten mehrere Dutzend Angreifer das Gelände mit schweren Waffen und stürmten schließlich das Gelände. Die Attacke zog sich über mehrere Stunden hin, vier Menschen kamen dabei ums Leben.
Nach dem Notruf, der gegen 21.40 Uhr eingegangen sei, habe etwa ein halbes Dutzend Mitglieder eines CIA-Sicherheitsteams versucht, von libyschen Stellen schwere Waffen und weitere Unterstützung zu erhalten. Als die Libyer nicht reagiert hätten, habe sich das Sicherheitsteam allein auf den Weg gemacht. Das Team sei zu keinem Zeitpunkt angewiesen worden zu warten. Alle wichtigen Entscheidungen seien vor Ort getroffen worden, von Vorgesetzten anderswo seien diese Entscheidungen auch nicht angezweifelt worden.
Die CIA habe außerdem ab etwa 23 Uhr eine unbemannte Drohne eingesetzt, die nach möglichen Fluchtwegen Ausschau gehalten habe. Zudem sei rasch ein Flugzeug gechartert worden, mit dem die US-Beamten schließlich ausgeflogen wurden. Um 23.30 Uhr habe das gesamte US-Personal, mit Ausnahme des zu diesem Zeitpunkt vermissten US-Botschafters Christopher Stevens, das Konsulat verlassen.
CIA weist Bericht von Fox News zurück
Gleichzeitig hätten die Angreifer jedoch bereits das CIA-Gebäude belagert, das etwa einen Kilometer vom Konsulat entfernt lag. Dieser Teil des US-Geländes wurde noch bis nach 5 Uhr am Morgen angegriffen. Dabei wurden zwei CIA-Mitarbeiter getötet. Erst dann sei eine schwer bewaffnete libysche Militäreinheit am Tatort eingetroffen und habe schließlich geholfen, den Angriff zurückzuschlagen.
Die CIA sagte, sie wolle mit dieser Offenlegung falschen Darstellungen über den Ablauf des Angriffs auf das Konsulat in Bengasi entgegentreten. So hatte etwa der den Republikanern nahestehende Sender Fox News berichtet, CIA-Mitarbeiter in dem gut einen Kilometer vom Konsulat entfernten Geheimdienstgebäude hätten ihre Vorgesetzten angerufen und ihnen mitgeteilt, dass die diplomatische Vertretung beschossen werde. Ihnen sei daraufhin zweimal gesagt worden, sie sollten abwarten.