Minutenprotokoll zur Krim-Krise So lief der Tag in Berlin, Washington und auf der Krim
EU droht Russland mit Sanktionen. US-Präsident Obama sieht Putin auf der "falschen Seite der Geschichte". Moskau präsentiert einen Bittbrief des entmachtete Staatschefs Janukowitsch. Das Minutenprotokoll.

UN-Botschafter Tschurkin mit dem Janukowitsch-Brief: "Recht und Ordnung"
Foto: Bebeto Matthews/ AP/dpaPeter Maxwill
Die hitzige Debatte im UN-Sicherheitsrat ist beendet, die Nacht in der Ukraine bislang vergleichsweise ruhig. Damit beenden wir für heute unseren Liveticker zur Krim-Krise. Die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Stunden finden Sie hier als Zusammenfassung.
Peter Maxwill
Jetzt werden weitere Details der Maßnahmen bekannt, die der US-Senat zur Unterstützung der Ukraine plant: Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge soll ein von Demokraten und Republikanern unterstütztes Gesetzespaket unter anderem einen Hilfsfond über eine Milliarde US-Dollar beinhalten. Damit könne laut dem Sprecher des zuständigen Ausschusses die ukrainische Wirtschaft gestützt werden. Zudem seien etwa Hilfen bei Wahlen und der Korruptionsbekämpfung geplant.
Peter Maxwill
Zur militärischen Lage auf der Halbinsel Krim gibt es neue Zahlen: Die Truppenstärke der russischen Armee auf der Krim soll innerhalb einer Woche auf 16.000 gestiegen sein, sagte der ukrainische UN-Gesandte Yuriy Sergeyev auf der Krisensitzung des Sicherheitsrats.
Vanessa Steinmetz
Die Auslegung des Militäreinsatzes könnte kaum unterschiedlicher ausfallen: Russland spricht von einem Hilfseinsatz – was der Brief von Janukowitsch offenbar weiter stützen soll. Der Westen hingegen bezeichnet das Vorgehen Moskaus als Aggression.
Vanessa Steinmetz
US-Botschafterin Samantha Power hat dieser russischen Darstellung schon widersprochen: "Wenn man Ihnen so zuhört, könnte man die russische Armee für den verlängerten Arm des UN-Kommissars für Menschenrechte halten", sagte sie an Tschurkins Adresse. "Aber Sie haben das Völkerrecht und die Souveränität eines unabhängigen Landes verletzt. Und dass ohne jeden Grund, denn es gibt keinerlei Berichte, dass die russische Minderheit irgendwie bedroht oder drangsaliert wurde."
Peter Maxwill
Tschurkin betonte mit Blick auf das Vorgehen Russlands auf der Krim, die überwiegend von Russen bewohnt ist, es gehe nur um den Schutz von Minderheiten und den Kampf gegen „terroristische Kräfte“. Nur, weil auf den Russen „herumgetrampelt“ werde, hätten sich „Volksbrigaden für Selbstverteidigung gebildet“. Tschurkin reagiert damit auf den Vorwurf westlicher Politiker, die Intervention der russischen Armee widerspreche dem Völkerrecht.
Peter Maxwill
Der russische UN-Botschafter und der Brief: Vitali Tschurkin zeigt das Schreiben, das angeblich der gestürzte ukrainische Präsident Wiktor Janukowitsch an Wladimir Putin geschickt hat. Foto: AP
Vanessa Steinmetz
Der russische UN-Botschafter Tschurkin berichtete, Janukowitsch sehe sein Land am Rande des Bürgerkriegs. Russland unterstützt nach wie vor Janukowitsch, obwohl er vom Parlament abgesetzt wurde. Tschurkin betonte mit Blick auf das Vorgehen auf der Krim: "Alles was geschieht, geschieht in voller Übereinstimmung mit russischem Recht."
Peter Maxwill
Er hat Wladimir Putin angeblich um eine Militärintervention in der Ukraine gebeten: der gestürzte ukrainische Präsident Wiktor Janukowitsch. Foto: dpa
Vanessa Steinmetz
Der Einfluss des Westens führe zu Terror und Gewalt, zitiert unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters aus dem Brief. „Deshalb wende ich mich an den Präsidenten Russlands, Herrn Putin, und bitte ihn, mit Hilfe der russischen Streitkräfte Frieden, Gesetz, Ordnung und Stabilität zu errichten und die Menschen in der Ukraine zu verteidigen“, soll es weiter in dem Schreiben von Wiktor Janukowitsch heißen.
Peter Maxwill
Hat der abgesetzte Staatspräsident Wiktor Janukowitsch Russland um eine Militärintervention in der Ukraine gebeten? Das behauptet laut BBC der russische Gesandte bei der Uno, Witali Tschurkin. Janukowitsch soll Russlands Präsident Wladimir Putin seine Bitte demnach schriftlich mitgeteilt haben.
Peter Maxwill
Aufruhr in Donezk: In der ostukrainischen Stadt haben heute Dutzende Menschen demonstriert - viele brachten russische Fahnen mit. Foto: AFP
Hendrik Buchheister
Hier eine kurze Zusammenfassung der jüngsten Entwicklungen in der Krim-Krise: Barack Obama hat Russlands Präsident Putin scharf für die Intervention kritisiert und mit Sanktionen gedroht. Die Staats- und Regierungschefs der EU beraten am Donnerstag über die Lage in der Ukraine und mögliche Schritte gegen Russland. Die Aktienmärkte reagieren auf die Krise - und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier traf sich mit seinem russischen Amtskollegen Lawrow zum Abendessen.
Peter Maxwill
Die Nato hat zum für morgen geplanten Krisen-Treffen weitere Hintergrundinformationen veröffentlicht: Laut einer offiziellen Mitteilung treffen sich die 28 Mitgliedsstaaten des Verteidigungsbündnisses, weil Polen darum gebeten hat. Das Land westlich der Ukraine beruft sich auf Artikel 4 des Nato-Vertrags. Der erlaubt jedem Mitglied des Verteidigungsbündnisses, im Falle der Sorge um die eigene politische Unabhängigkeit oder territorialen Integrität Beratungen zu verlangen. Polen sorge sich um die Stabilität des europäisch-atlantischen Raumes, heißt es in der Mitteilung.
Hendrik Buchheister
Auch die Börsen reagieren auf die Spannungen in der Ukraine. Unter Anlegern auf dem US-Markt breitet sich nach den Worten von Börsianern Nervosität aus. In diesem Umfeld versuchten Investoren, sich von riskanteren Anlagen wie Aktien zu trennen und in als sicherer geltende Investments umzuschichten. Der Dow Jones Industrial sackte um 0,98 Prozent ab. Der S&P-500 verlor 0,76 Prozent auf 1845,24 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,88 Prozent auf 3663,69 Punkte.
Peter Maxwill
Die ukrainische Staatsführung macht einen Schritt auf die russischsprachige Minderheit im Land zu: Übergangspräsident Alexander Turtschinow hat laut BBC in einer TV-Ansprache gesagt, ein umstrittenes Sprachen-Gesetz werde nicht wieder kassiert. Das Gesetz legt fest, dass Russisch neben Ukrainisch eine der offiziellen Landessprachen ist. Die neue Regierung wollte als eine ihrer ersten Maßnahmen diese Regelung kippen und Ukrainisch zur einzigen Amtssprache erklären.
Peter Maxwill
Im Moment ist die Lage auf der Krim vergleichsweise ruhig – aber das könnte sich jederzeit ändern, wie Reporter Christian Fraser für die BBC aus Sewastopol schreibt: "Ganz ohne Zweifel lastet der Druck auf denjenigen, die in den ukrainischen Militärbasen ausharren. Und das Risiko besteht darin, dass eine falsche Bewegung auf einer der beiden Seiten zu einer gefährlichen Eskalation führen könnte."
Hoskea10
Hendrik Buchheister
So langsam werden Details über das für Donnerstag angesetzte Treffen der Staats- und Regierungschefs der EU bekannt. Laut der Nachrichtenagentur AP sollen Gespräche über Visa-Liberalisierung und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland ausgesetzt werden, sollte die russische Führung bis dahin keine Schritte eingeleitet haben, um die Krim-Krise zu beruhigen.
Hendrik Buchheister
Mit der militärischen Intervention befindet sich Russland nach Obamas Worten "auf der falschen Seite der Geschichte". Er droht mit einer Reihe wirtschaftlicher und diplomatischer Sanktionen, die Russland isolieren könnten. Konkrete Beispiele nennt der US-Präsident nicht.
Peter Maxwill
Besorgter US-Präsident: Barack Obama hat das Vorgehen Putins im Krim-Konflikt scharf kritisiert. Russland stehe mit seinem Militäreinsatz "auf der falschen Seite der Geschichte". Foto: AFP
Hendrik Buchheister
Obama ruft Russland-Präsident Putin dazu auf, in der Krim-Krise internationale Vermittler zuzulassen. So solle eine Lösung im Sinne aller ukrainischen Bürger gefunden werden.
Hendrik Buchheister
Russland könne den Worten von US-Präsident Obama zufolge nicht ungestraft Soldaten auf ukrainischem Boden stationieren und weltweit anerkannte Prinzipien verletzten.
Elizabeth Palmer
As of 9pm here #Crimean bases atSimferopol and Belbek report no sign of Russian. Officers wives will sleep outside Belbek base gate to guard
Peter Maxwill
Anders als in Odessa waren die Versuche, Regierungsgebäude zu stürmen, andernorts offenbar erfolgreich: Schon am Mittag sollen etwa 100 Eindringlinge die russische Flagge auf dem Gebäude der Regionalverwaltung im ostukrainischen Donezk gehisst haben, berichtet eine ukrainische Reporterin laut dem “Guardian“. Im noch näher an der russischen Grenze gelegenen Lugansk sollen schon am Morgen etwa 400 Aktivisten mit russischen Fahnen ein lokales Verwaltungsgebäude gestürmt haben.
Hendrik Buchheister
Jetzt meldet sich Barack Obama zu Wort. Russlands Maßnahmen in der Ukraine seien eine Verletzung des internationalen Rechts und der ukrainischen Souveränität. So zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den US-Präsidenten.
Hendrik Buchheister
Der Nato-Rat wird auf Bitte Polens am morgigen Dienstag zu Konsultationen zusammenkommen. Nach Artikel 4 des Nato-Vertrags kann ein Mitgliedstaat diese Beratungen beantragen, wenn er eine Bedrohung seiner territorialen Integrität, politischen Unabhängigkeit oder Sicherheit befürchtet.
Peter Maxwill
Die Unruhen in der der Ukraine halten an: Prorussische Aktivisten bewerfen ein regionales Verwaltungsgebäude in der Küstenstadt Odessa mit Knüppeln. Sie hatten zuvor vergeblich versucht, es zu erstürmen. Foto: AFP
Peter Maxwill
Der russische Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski hat sich als Vermittler im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine angeboten. Er sei bereit, auf Einladung einer der beteiligten Parteien zu jeder Zeit an jeden Ort in der Ukraine zu reisen, um "Blutvergießen" zu verhindern, erklärte Chodorkowski laut Nachrichtenagentur AFP. Chodorkowski war im Dezember nach zehn Jahren in russischer Haft überraschend freigelassen worden und lebt derzeit in Zürich.
Christoph Sydow
Bundesaußenminister Steinmeier ist am Abend von Brüssel nach Genf weitergeflogen. Dort sind unter anderem Treffen mit Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon und dem Schweizer Bundesratspräsidenten und Außenminister Didier Burkhalter geplant, hieß es aus Delegationskreisen. Im Mittelpunkt der Gespräche soll die Lage in der Ukraine stehen. Am Montagabend traf er bereits mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zu einem Abendessen zusammen, hieß es aus Delegationskreisen.
Hendrik Buchheister
Der US-republikanische Senator John McCain ist enttäuscht über Deutschlands Reaktion auf die russische Intervention in der Ukraine. Als größtes und stärkstes Land in Europa sei die Bundesrepublik zu passiv, sagte der einstige Präsidentschaftskandidat in einem Interview des Fernsehsenders CNN. Das sei eine "schwere Enttäuschung". Kreml-Chef Wladimir Putin nutzte diese Schwäche aus.
Hendrik Buchheister
Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton trifft am morgigen Dienstag in Madrid den russischen Außenminister Sergej Lawrow zu Gesprächen. Danach will sie nach Angaben ihres Sprechers weiter nach Kiew reisen.
Hendrik Buchheister
Nach Angaben der Ukraine verstärkt Russland seine Truppen auf der Krim weiter. Außerdem habe die russische Schwarzmeerflotte bei Sewastopol ukrainische Marineschiffe blockiert, teilte der ukrainische Übergangspräsident Alexander Turtschinow mit.
Shaun Walker
September 2013 - Russia accuses Greenpeace of piracy. March 2014 - Ukraine accuses Russia of piracy.
Hendrik Buchheister
Die USA bereiten Sanktionen gegen Russland vor. Es sei wahrscheinlich, dass sie erlassen würden, wenn sich die Lage in der Ukraine weiter entwickle wie bisher, sagte die Sprecherin des Außenministeriums in Washington.
Peter Maxwill
Internationale Sanktionen gegen Russland werden immer wahrscheinlicher, berichtet der britische "Guardian". Demnach habe eine Sprecherin des US-Außenministeriums gesagt, man sei auf diesem Weg deutlich weiter als gestern: "An dieser Stelle erwägen wir nicht nur Sanktionen; wir bereiten gerade Alternativen vor."
Hendrik Buchheister
Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei seinem heutigen Besuch eines Militär-Manövers auf ein Statement verzichtet, zumindest auf ein verbales. Dafür waren die Fotos eindeutig, die bei der Visite entstanden sind. Die Botschaft lautet: Russland ist bis unter die Zähne bewaffnet. Die ganze Meldung dazu lesen Sie hier.
Hendrik Buchheister
Auch der Sport wird von der Krim-Krise berührt. Nachdem schon eine Delegation der britischen Regierung ihren Besuch bei den Paralympics in Sotschi abgesagt hatte, ziehen die USA nach. Als Reaktion auf Russlands Intervention wird auch das Weiße Haus keine Delegation nach Sotschi entsenden. Das sagte eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats. Die Paralympics beginnen am Freitag.
Steve Rosenberg
Russian senator Andrei Klimov to BBC about events in Crimea: "It is not Russian military intervention. That's the result of propaganda."
Katharina Peters
Angespanntes Warten: Ukrainische Soldaten auf der Militärbasis in Belbek. Foto: Getty Images
Christoph Sydow
Die EU diskutiert Sanktionen gegen Russland. Das geht aus einem Entwurf für eine gemeinsame Erklärung hervor, die in Brüssel von den EU-Außenministern debattiert wurde. "Die EU ruft Russland auf, unverzüglich seine bewaffneten Kräfte in die Orte ihrer ständigen Stationierung zurückzuziehen", heißt es darin in Bezug auf die Lage auf der Krim. Aus dem Erklärungsentwurf geht hervor, dass die EU bilaterale Gespräche etwa über Visa-Erleichterungen und ein neues Kooperationsabkommen aussetzen will.
mschwirtz
On Russian TV, Obama is portrayed as a blood thirsty warmonger; on Fox News, a defanged weakling. On both he's at fault for Ukraine crisis.
Katharina Peters
Um einen Staatsbankrott zu verhindern, braucht die Ukraine dringend finanzielle Unterstützung. Russland hat seine Hilfen eingefroren. Eine Delegation des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird am Dienstag in Kiew eintreffen, um mit der neuen Regierung "über Reformen zu diskutieren, die als Grundlage für ein Hilfsprogramm dienen können". Nach SPIEGEL-Informationen will die EU die geplante Unterstützung aufstocken.
Dirk Emmerich
Nachrichten aus meinem Autoradio in #Simferopol : Krim könnte demnächst von Kiewer in Moskauer Zeitzone wechseln #Krim #Crimea
Christoph Sydow
Ein russisches Konsortium bewirbt sich um den Ausbau des tschechischen Atomkraftwerks Temelin. Doch die Regierung in Prag hegt nach der Krim-Invasion Bedenken gegen eine Einbindung Moskaus. "Russland hat sich aus der Gruppe der verlässlichen demokratischen Staaten verabschiedet", sagte Tschechiens Verteidigungsminister Martin Stropnicky. "Was Russland macht, ist inakzeptabel."
Christoph Lehermayr
Christoph Sydow
Moskau wirft dem Westen vor, er habe sich in der Ukraine mit "ausgesprochenen Neonazis" verbündet. "Es sind die USA und ihre Bündnispartner, die bei den Ausschreitungen der Maidan-Randalierer wegschauten und deren Gewalt gegen politische Gegner und Zivilisten duldeten", erklärte das russische Außenministerium. Auch haben die westlichen Staaten auf die "militante Russophobie und den Antisemitismus sowie die Schändung der Denkmäler für die Helden des Großen Vaterländischen Krieges" in der Ukraine nicht reagiert.
Christiane Amanpour
EXCLUSIVE: Fmr Ukraine PM @YuliaTymoshenko says if Crimea diplomacy fails "the world has to apply strongest means” cnn.it/1dTlm6w
Christoph Sydow
Die neue ukrainische Führung hat drastische Einschnitte im Haushalt des Krisenlandes angekündigt. Insgesamt sollten die Ausgaben um 14 bis 16 Prozent gesenkt werden, sagte Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk.
Christoph Sydow
Harsche Töne aus Moskau: Außenminister Sergej Lawrow nennt die jüngsten Äußerungen seines US-Amtskollegen John Kerry "inakzeptabel". Sie stellten eine Bedrohung für Russland dar. Kerry hatte das Vorgehen der russischen Armee auf der Krim als "unglaublichen Akt der Aggression" bezeichnet und mit Wirtschaftssanktionen gegen den Kreml gedroht.
Christoph Sydow
Russland verletzt nach Meinung des Rechtsexperten Georg Nolte auf der ukrainischen Halbinsel Krim das Völkerrecht. "Russland hat nur auf einem kleinen und vertraglich genau bezeichneten Gebiet in Sewastopol ein Recht auf militärische Präsenz", sagte der Berliner Professor für Völkerrecht der Nachrichtenagentur dpa. Eine Besetzung anderer Teile der Krim durch russische Truppen sei nicht durch Verträge mit der Ukraine gedeckt. Sie stelle einen Verstoß gegen Bestimmungen der Uno-Charta dar. Eine unmittelbare Bedrohung der russischen Bevölkerung auf der Krim sei außerdem nicht erkennbar.
Christopher Miller
Katharina Peters
Prorussische Demonstranten haben das Gebäude der Regionalregierung in der Stadt Donezk in der Ostukraine teilweise besetzt. Die Agentur AFP liefert jetzt mehr Details: 300 Menschen sollen an der Erstürmung beteiligt gewesen sein. Sie sollen Fensterscheiben eingeschlagen haben und dann in das Gebäude eingedrungen sein.
fuatkircaali
Katharina Peters
Wie soll das Weiße Haus auf die Krim-Krise reagieren? Viele Kommentatoren fordern ein härteres Vorgehen von US-Präsident Barack Obama. Dieser hatte vergangene Woche noch vor einer militärischen Intervention gewarnt – Wladimir Putin war offenbar wenig beeindruckt. In Washington herrscht Fassungslosigkeit ob dieses Debakels.
Markus Sambale
Katharina Peters
Ein Blick in die internationale Presse. Die "Washington Post" meint, Russlands Präsident Putin begehe einen gravierenden Fehler, indem er seine Soldaten auf der Krim aufmarschieren lässt: "Das könnte in einer Katastrophe enden." Putin sei gedanklich in der Vergangenheit gefangen. "Russland kann der demografischen und politischen Falle nur entkommen, wenn es sich nach Westen orientiert. Doch jedes Jahr ähnelt das politische System Russlands mehr und mehr einer korrupten Willkürherrschaft."
alex rossi
Maximilian Rau
Der französische Außenminister Laurent Fabius hat den russischen Einmarsch auf der Krim als unakzeptabel bezeichnet. Einem Radiosender sagte er außerdem: „Russland denkt, dass es in Gebieten, die mal zu seinem Reich gehört haben, eine gewisse Kontrolle haben sollte. Das ist nach internationalem Recht nicht akzeptabel.“
Christoph Sydow
Der Krim-Konflikt hat nach Einschätzung des Bundesinnenministeriums keine Auswirkungen auf die Paralympics in Sotschi. "Es gibt derzeit keine Anhaltspunkte, die dafür sprechen, dass die paralympischen Spiele nicht stattfinden sollten", sagte ein Sprecher des für den Sport zuständigen Ministeriums von Thomas de Maizière. Das deutsche Behindertensport-Team werde wie geplant am Dienstagmorgen nach Sotschi fliegen. Die Paralympics sollen am Freitag beginnen.
MedvedevRussiaE
#Ukraine will always remain a very important economic partner for Russia. We must honour the obligations that were agreed to earlier
Christoph Sydow
In der vergangenen Nacht sollen russische Kampfjets zweimal die ukrainische Lufthoheit über dem Schwarzen Meer gebrochen haben. Das meldet das Verteidigungsministerium in Kiew. Ukrainische Abfangjäger seien aufgestiegen und hätten Provokationen verhindert.
SPIEGEL ONLINE
#Krim -Krise: Das russische Vorgehen sei eine Verteidigung der Menschenrechte, sagt Außenminister #Lawrow spon.de/aea1d (red)
Maximilian Rau
Ukrainische Soldaten stehen innerhalb einer Militärbasis in Perewalne. Draußen haben maskierte Bewaffnete Stellung bezogen. Angeblich sollen sich die Ukrainer bislang weigern, ihre Waffen niederzulegen und die Basis zu verlassen.Foto: Getty Images
Christoph Sydow
Einige EU-Länder schmieden Notfallpläne für die mögliche Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine. Sollte es zu einem Migrationsstrom kommen, werde Österreich gemeinsam mit anderen osteuropäischen Ländern handeln und auf alle Fälle helfen, kündigte die österreichische Innenministerin Johanna Mikl-Leitner beim Treffen mit ihren EU-Amtskollegen in Brüssel an. Österreich ist nach Worten der Ministerin bereit, die Länder rund um die Ukraine bei der Aufnahme von Flüchtlingen zu unterstützen. Im zweiten Schritt könnte Österreich freie Plätze in Asylbewerberheimen bereitstellen oder notfalls zusätzliche Quartiere aufstellen.
Christoph Sydow
Für Russlands größtes Unternehmen steht in der Ukraine viel auf dem Spiel: Je näher eine militärische Konfrontation rückt, desto stärker fällt der Aktienkurs von Gazprom. Am Montag hat der Gas-Riese Milliarden an der Börse verloren.
Christoph Sydow
Unternehmen mit einem starken Engagement in Russland wie Adidas und Metro sind durch die Krim-Krise am Montag an den Aktienmärkten erheblich unter Druck geraten. Adidas zählte im politisch dominierten Handel zu den größten Verlierern. Adidas-Papiere rutschten zeitweilig um 3,61 Prozent auf 81,35 Euro ab. Der deutsche Leitindex fiel zugleich um 2,25 Prozent.
BBCr4today
"This clearly is a violation of the sovereignty, independence and territorial integrity of Ukraine." - William Hague #r4today
Christoph Sydow
Die sieben führenden westlichen Industrieländer haben der Ukraine "starken finanziellen Rückhalt" angeboten. "Wir verfolgen aufmerksam die Situation in der Ukraine", heißt es in der vom Bundesfinanzministerium in Berlin veröffentlichen Erklärung. Die G-7-Länder seien sich einig, dass der IWF die am besten geeignete Einrichtung sei zur Hilfe durch politische Beratung und Finanzierung, die an notwendige Reformen gebunden sei. Zur G7 gehören die USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada und Italien.
Katharina Peters
Russische Marinesoldaten bewachen Schiffe der Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Krim. Foto: dpa
Christoph Sydow
Am Dienstag soll eine Gesandtschaft des Internationalen Währungsfonds (IWF) ihre Arbeit in der Ukraine aufnehmen. Die Delegation werde noch am Montag in Kiew erwartet, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter der ukrainischen Zentralbank der Nachrichtenagentur Reuters. Nach Angaben der neuen Führung benötigt die Ukraine in den kommenden Jahren Finanzhilfen in Höhe von 35 Milliarden Dollar.
Katharina Peters
SPIEGEL-Korrespondent Matthias Schepp befindet sich auf der Landzunge Kertsch im östlichen Teil der Krim. Dort haben Soldaten ohne Blutvergießen einen ukrainischen Grenzposten besetzt. Schepps erster Eindruck von der Lage: "Die Bevölkerung ist froh." Die Menschen, mit denen er gesprochen hat, wollen die Abspaltung von der Ukraine.
danielmack
Christoph Sydow
Russisches Erdgas wird trotz der Krim-Krise nach Angaben der Ukraine durch ihre Pipelines wie üblich nach Europa weitergeleitet. Das berichtet die zuständige Firma Ukrtransgas.
Christoph Sydow
Die zugespitzte Lage in der Ukraine hat auch Auswirkungen auf die Aktienmärkte in Europa. In Frankfurt am Main fiel der Leitindex DAX am Morgen um 2,37 Prozent auf 9462 Punkte. An der Pariser Börse verlor der Leitindex CAC 40 im Vergleich zum Börsenschluss am Freitag 1,58 Prozent, an der Londoner Börse gab der Leitindex FTSE 100 um 1,44 Prozent nach. Zuvor war bereits die russische Börse auf Talfahrt gegangen. Der Moskauer Börsenindex MICEX brach um 7,81 Prozent ein, der Index RTS sackte um 9,05 Prozent in den Keller. Gleichzeitig stürzte der Rubel auf ein neues historisches Tief. Ein Euro kostete 51,20 Rubel und damit so viel wie noch nie.
Katharina Peters
China hat sich klar auf Seiten Russlands positioniert. Vergangene Woche warf eine wichtige Pekinger Zeitung dem Westen eine Mentalität des Kalten Krieges vor. Jetzt lässt Moskau nach einem Telefonat zwischen Außenminister Sergej Lawrow und seinem chinesischen Kollegen Wang Yi wissen: Man sei sich "in weiten Teilen einig".
Maximilian Rau
Die USA haben russische Tierärzte wieder von Gesprächen mit der Welthandelsorganisation (WTO) ausgeladen. Die Russen sprechen von "Sabotage". Bei den Gesprächen geht es um die Aufnahme Kasachstans in die WTO.
Maximilian Rau
Der britische Außenminister William Hague zeigt sich sehr besorgt über mögliche weitere russische Bewegungen in den Osten der Ukraine. Die russische Intervention in der Ukraine habe eine sehr angespannte und gefährliche Situation geschaffen. Die Krise in der Ukraine sei die größte im Europa des 21. Jahrhunderts.
Maximilian Rau
Mutmaßlich russische Truppen nahe Simferopol, der Hauptstadt der Republik Krim. Foto: Reuters