Anschlag in London Was wir wissen - und was nicht

Erneut erschüttert ein Anschlag Großbritannien. In London wurden dabei mindestens sieben Menschen getötet, Polizisten erschossen drei Attentäter. Die Fakten im Überblick.
Polizisten sperren den Bereich um die London Bridge und den Borough Market ab

Polizisten sperren den Bereich um die London Bridge und den Borough Market ab

Foto: Dominic Lipinski/ dpa

Was wir wissen:

  • In London gab es auf der London Bridge und im nahe gelegenen Borough Market zwei Angriffe, die laut Polizei in Verbindung stehen und die als Terrorattacken bezeichnet werden. Das Anti-Terror-Kommando hat die Ermittlungen übernommen.
  • Sieben Menschen kamen bei dem Anschlag ums Leben, laut der London Ambulance gibt es mindestens 48 Verletzte, die in fünf verschiedene Krankenhäuser gebracht worden sind. Einige von ihnen schweben laut dem Londoner Bürgermeister Sadiq Khan in Lebensgefahr. Laut dem Innenministerium in Berlin sind zwei Deutsche unter den Verletzten.
  • Bewaffnete Polizisten erschossen nach eigenen Angaben drei männliche Attentäter am Borough Market. Die Behörden gehen davon aus, dass kein weiterer Täter flüchtig ist. Die Männer hätten Sprengstoffwesten-Attrappen getragen.
  • Die Polizei wurde nach eigenen Angaben um 22.08 Uhr über den ersten Angriff informiert. Demnach fuhr ein Fahrzeug auf der London Bridge in Fußgänger. Auf Bildern ist ein weißer Transporter zu sehen.
  • Der zweite Angriff in der Markthalle Borough Market wurde der Polizei kurz darauf gemeldet, dort attackierten die Täter Menschen in Bars und Restaurants. Laut Augenzeugen trugen sie dabei Messer. Laut Polizei stellten die Einsatzkräfte die Attentäter nur acht Minuten nach dem ersten Notruf und erschossen sie am Borough Market.
  • Außerdem gab es einen dritten Vorfall in Vauxhall, der laut Polizei jedoch nicht im Zusammenhang mit den mutmaßlichen Terrorattacken steht. Auch dort gab es einen Angriff mit einem Messer.
  • Die britische Premierministerin Theresa May sprach am Sonntagvormittag von einem islamistischen Anschlag und verkündete einen Vier-Punkte-Plan gegen Terror. Einen direkten Zusammenhang zum Anschlag in Manchester vor knapp zwei Wochen gebe es nach derzeitigem Stand nicht.
  • Die britischen Konservativen und die Labour-Partei unterbrachen ihren Wahlkampf auf nationaler Ebene für einen Tag. Am Donnerstag wird in Großbritannien das Unterhaus neu gewählt.
  • In der Nähe der Tatorte führten die Sicherheitskräfte mehrere kontrollierte Sprengungen aus. Die Gegend wurde abgeriegelt, der Betrieb der öffentlichen Verkehrsmittel wurde eingestellt.
  • Laut der britischen Regierung steht der Anschlag in London in keinem direkten Zusammenhang mit den Angriffen in Manchester und Westminister vor einigen Tagen, beziehungsweise Wochen.
  • Elf Personen - vier Männer und sieben Frauen - befinden sich in Gewahrsam, eine Person wurde wieder freigelassen.
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Terroranschlag: Großeinsatz in der Londoner Innenstadt

Foto: Dominic Lipinski/ AP

Was wir nicht wissen:

  • Über die Hintergründe der Tat - wie etwa die Identität der Attentäter - hat die Polizei bislang keine offiziellen Angaben gemacht. Laut Premierministerin May sind die Angreifer aber inzwischen identifiziert.
  • Die Terrormiliz "Islamischer Staat" beanspruchte den Anschlag für sich. IS-Kämpfer hätten den Anschlag verübt, hieß es vom IS-Sprachrohr "Amak". Eine Bestätigung dafür gibt es von Seiten der Ermittler noch nicht. IS-Anhänger hatten den Anschlag gefeiert; dies ist jedoch kein sicheres Indiz dafür, dass der IS tatsächlich hinter der Tat stecken könnte.
max/dpa/AP/Reuters
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