Menschenrechtlerin Yousafzai Pakistans Armee meldet Festnahme der Malala-Attentäter

Malala Yousafzais Einsatz für Kinderrechte machte sie zur Ikone, dann verletzten Unbekannte die 15-Jährige mit einem Kopfschuss schwer. Jetzt hat das pakistanische Militär die mutmaßlichen Täter gefasst - es sollen zehn Taliban-Kämpfer sein.
Aktivistin Malala Yousafzai: Zehn Taliban-Kämpfer gefasst

Aktivistin Malala Yousafzai: Zehn Taliban-Kämpfer gefasst

Foto: © Andrea De Silva / Reuters/ REUTERS

Islamabad - Knapp zwei Jahre nach dem Attentat auf die Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai in Pakistan hat das Militär zehn mutmaßliche Täter gefasst. Sie gehörten der Terrorgruppe "Schura" (Rat) des pakistanischen Taliban-Zweigs Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) an, sagte ein Armeesprecher. Die Beschuldigten sollen Yousafzai im Oktober 2012 im pakistanischen Swat-Tal in den Kopf geschossen haben. Die damals 15-Jährige überlebte schwer verletzt.

Eine koordinierte Aktion von Armee, Polizei und Geheimdiensten habe nun zur Festnahme der mutmaßlichen Attentäters geführt, erklärte der Armeesprecher. Während ihres Verhörs sagten die zehn Verdächtigen demnach aus, der pakistanische Taliban-Chef Maulana Fazlullah habe die "Schura"-Gruppe mit dem Attentat beauftragt.

Ihre Memoiren wurden verbannt

Malala hatte mit ihrem Kampf für das Recht auf Bildung für alle Kinder den Zorn der Taliban auf sich gezogen. Bei dem Angriff im Nordwesten Pakistans wurde sie durch einen Kopfschuss lebensgefährlich verletzt, konnte aber gerettet werden. Pakistanische Taliban drohen seitdem damit, wieder ein Attentat auf sie zu verüben.

Zuletzt war die Autobiografie der jungen Menschenrechtlerin in ihrer Heimatprovinz verbannt worden, auch in pakistanischen Schulen wurde das Werk verboten. Seit ihrem ikonenhaften Aufstieg ist Malala in Pakistan umstritten, es kursieren etliche Verschwörungstheorien. Mittlerweile lebt die junge Frau mit ihrer Familie in Großbritannien.

Durch ihr anhaltendes Engagement wurde Malala 2013 als Anwärterin auf den Friedensnobelpreis gehandelt. Das Europäische Parlament verlieh ihr den Sacharow-Menschenrechtspreis. Sie sei eine "Überlebende, eine Heldin, eine ungewöhnliche junge Frau", sagte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz damals.

mxw/AP/Reuters/AFP/dpa
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