

Diabali - Frankreich setzt seine Boden- und Luftoffensive in Mali mit neuen Angriffen fort, die verbündeten Nachbarstaaten ziehen mit Hunderten Soldaten nach. Rund 200 französische Soldaten rückten am Montag in Richtung Diabali vor, verstärkt von Hubschraubern und Aufklärungsflugzeugen, wie die Truppenführung mitteilte.
Anders als von der malischen Regierung behauptet, sei die Ortschaft aber noch nicht komplett von den Rebellen zurückerobert. "Wir wissen noch nicht, was wir dort vorfinden werden", sagte ein hochrangiger Militär. Auch der Ort Douentza soll kurz vor der Befreiung stehen.
Französische Kampfjets und Helikopter hatten am Sonntag erneut gut ein Dutzend Angriffe auf die islamistischen Extremisten geflogen, wie die Streitkräfte mitteilten. Die Hälfte davon habe "Fahrzeugen von Terroristen" gegolten. Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte, es habe dem Anschein nach keine zivilen Opfer, dafür aber "erhebliche" Verluste in den Reihen der Rebellen gegeben.
Die dem Terrornetzwerk al-Qaida nahestehenden Rebellen hatten den Norden Malis nach einem Staatsstreich im März unter ihre Kontrolle gebracht. Zuletzt waren sie immer weiter nach Süden vorgerückt, wo Regierungstruppen versuchten, die Stellung zu halten.
Die für die blutige Geiselnahme im benachbarten Algerien verantwortlichen Extremisten drohten mit weiteren Attacken auf ausländische Ziele, falls Frankreich seinen Einsatz in Mali nicht sofort beendet.
Frankreich hatte seinen Militäreinsatz zur Unterstützung der malischen Streitkräfte am 11. Januar gestartet. Am Samstag forderte Außenminister Laurent Fabius die afrikanischen Streitkräfte auf, möglichst bald die Einsatzführung zu übernehmen. Nach Angaben seiner Regierung trafen am Sonntag zudem rund 400 Soldaten aus Nigeria, Togo und Benin in der malischen Hauptstadt Bamako ein.
Nächste Geberkonferenz steht an
Die Bundesregierung kündigte am Montag "konkrete Zusagen von uns Deutschen" für die internationale Geberkonferenz in Addis Abeba am 29. Januar an, um den Einsatz der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) in Mali weiter zu unterstützen. Die deutsche Nothilfe zugunsten der malischen Bevölkerung sei zuletzt schon auf 13 Millionen Euro aufgestockt worden, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts.
Die afrikanische Regionalgruppe könnte das Engagement indes teurer zu stehen kommen als bislang gedacht. Die Kosten des Militäreinsatzes würden die Marke von 500 Millionen Dollar (375 Millionen Euro) möglicherweise noch übersteigen, sagte Ecowas-Kommissionspräsident Kadré Désiré Ouédraogo.
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Maskierter französischer Soldat: Frankreich setzt seine Boden- und Luftoffensive in Mali mit neuen Angriffen fort, die verbündeten Nachbarstaaten ziehen mit Hunderten Soldaten nach.
Frankreich hatte seinen Militäreinsatz zur Unterstützung der malischen Streitkräfte am 11. Januar gestartet.
Offensive in Westafrika: Die dem Terrornetzwerk al-Qaida nahestehenden Rebellen hatten den Norden Malis nach einem Staatsstreich im März unter ihre Kontrolle gebracht.
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Französische Einheiten im Dschungel: Französische Kampfjets und Helikopter hatten am Sonntag erneut gut ein Dutzend Angriffe auf die islamistischen Extremisten geflogen, wie die Streitkräfte mitteilten.
Jubelnde Soldaten: Die Hälfte davon habe "Fahrzeugen von Terroristen" gegolten. Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte, es habe dem Anschein nach keine zivilen Opfer, dafür aber "erhebliche" Verluste in den Reihen der Rebellen gegeben.
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