Acht Milliarden – Der Auslands-Podcast
Jagd auf die »goldenen Pässe«
Diktatorensöhne und Oligarchentöcher schätzen das Reisen mit EU-Pässen. Auf Malta und Zypern floriert das Millionengeschäft mit den Dokumenten. Nun will Brüssel dagegen vorgehen.
Es gibt Dinge, die man nicht mit Geld kaufen kann. Sicher. Aber es gibt auch Dinge, von denen man nur glaubt, sie seien es nicht. Zum Beispiel die Staatsbürgerschaft eines EU-Mitgliedstaates.
Malta und Zypern verkaufen seit Jahren an reiche Investoren aus dem Ausland für Millionenbeträge Reisepässe. Die Antragsteller werden somit zu vollwertigen EU-Bürgern, mit allen Vorteilen, die das mit sich bringt: von Reisefreiheit bis zum kommunalen Wahlrecht.
Es ist ein lohnendes Geschäft für alle Beteiligten. Die Kanzleien, die sich um die Beantragung kümmern, die Regierungen, die Milliarden mit dem Verkauf dieser sogenannten goldenen Pässe verdienen, und nicht zuletzt die Antragsteller, von denen Kritiker sagen, dass darunter viele schwarze Schafe sind.
Acht-Milliarden-Host Juan Moreno spricht mit Frank Hornig, SPIEGEL-Korrespondent in Rom, über die Situation in Malta. Wer kauft diese Pässe, wie stellt man einen Antrag – und wo sind die Gefahren?
Sven Giegold, Europaabgeordneter aus NRW und unter anderem Sprecher der deutschen Grünen im Europaparlament, erklärt daneben, warum das jetzt von der Europäischen Kommission eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren gegen Zypern und Malta nicht ausreicht.
Es sei zwar richtig, dass die Staatsbürgerschaftsregelungen für Investoren und die Vergabe sogenannter goldener Pässe gegen EU-Recht verstoße und die Kommission nun dagegen vorgehe, sagt Giegold. Aber der Vorstoß von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reiche nicht aus. Denn die Möglichkeit, eine Unionsbürgerschaft kaufen zu können, sei damit noch nicht gebannt.
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