Französisches Gericht Marine Le Pen muss psychiatrisches Gutachten vorlegen

Weil sie IS-Fotos postete, drohen Marine Le Pen wegen "Verbreitung von Gewaltbildern" bis zu drei Jahre Haft. Ein Gericht will nun prüfen, ob sie zurechnungsfähig war - und ordnet eine psychiatrische Untersuchung an.
Marine Le Pen (Mai 2018)

Marine Le Pen (Mai 2018)

Foto: Thibault Camus/ AP

Marine Le Pen muss sich offenbar einer psychiatrischen Untersuchung unterziehen. Die Rechtspopulistin veröffentlichte auf Twitter einen Gerichtsbeschluss, der auf den 12. September datiert ist und in dem die Vorlage eines entsprechenden Gutachtens angeordnet wird.

Eine Psychiaterin soll dem Schreiben eines Gerichts in Nanterre bei Paris zufolge einschätzen, ob Le Pen zurechnungsfähig war, als sie im Dezember 2015 Fotos der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) auf Twitter teilte. Sie soll zudem prüfen, ob "der geistige Zustand der Betroffenen die öffentliche Ordnung oder die Sicherheit von Personen bedroht".

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Die Bilder zeigen unter anderem einen Mann, der bei lebendigem Leib in einem Käfig verbrannt wird. Deshalb drohen Le Pen in dem laufenden Verfahren drei Jahre Haft und 75.000 Euro Geldstrafe wegen "Verbreitung von Gewaltbildern".

"Es ist einfach unfassbar", kommentierte Le Pen den Gerichtsbeschluss. Dieses "Regime" werde langsam angsteinflößend.

Das Parlament hat Le Pens Immunität bereits aufgehoben. Die Chefin der Partei "Rassemblement National" (des früheren Front National) betont, sie habe nach den Anschlägen in Paris mit 130 Toten vom November 2015 den "Horror des IS anprangern" wollen.

asa/AFP/AP
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