Empörung über FN-Chefin Le Pen twittert Gräuelfotos von IS-Opfern

Front-National-Chefin Le Pen: "Respektlosigkeit gegenüber den Opfern"
Foto: AP/dpaDrei Gräuelfotos und der Satz "DAS ist der IS": Mit der Veröffentlichung von Bildern von Opfern des "Islamischen Staats" (IS) auf Twitter hat die französische Politikerin Marine Le Pen für Empörung gesorgt. Der sozialistische Premierminister Manuel Valls bezeichnete die Chefin des rechtspopulistischen Front National (FN) wegen der "abscheulichen Fotos" als "Brandstifterin".
Die Veröffentlichung der Fotos, die unter anderem ein enthauptetes IS-Opfer zeigen, sei "ein politischer und moralischer Fehler, eine Respektlosigkeit gegenüber den Opfern", so Valls weiter.
Le Pen hatte am Mittwoch auf ihrer Twitter-Seite drei Fotos von Männern in orangefarbener Gefangenenkleidung veröffentlicht, die offenbar Opfer der IS-Dschihadisten wurden. Eines zeigt einen enthaupteten Leichnam mitsamt des abgetrennten, blutverschmierten Kopfes, ein zweites einen in Brand gesetzten Gefangenen in einem Käfig, ein drittes einen Mann, der von einem Panzer überfahren wird.
Die Vorsitzende des Front National reagierte damit auf Äußerungen des bekannten Journalisten Jean-Jacques Bourdin. Dieser hatte in einem Interview mit einem Islamismus-Experten in einer Frage Parallelen zwischen dem IS und dem FN hergestellt - beiden sei eine "selbstbezogene Abschottung" ähnlich. Le Pen bezeichnete diesen Vergleich auf Twitter als "inakzeptable Entgleisung" und veröffentlichte dazu die Fotos der IS-Opfer.
Bourdin verurteilte die "hysterischen Reaktionen" von Seiten des FN. Der Journalist betonte, er habe niemals behauptet, dass die rechte Partei wie der IS sei. "Es ist unangenehm, dass jemand hysterisch wird, wenn wir Fragen stellen. Wir werden weiter Fragen stellen - ob das den FN-Verantwortlichen gefällt oder nicht."