Marokko Regierung will offenbar Burkas verbieten

Marokko untersagt einem Bericht des Fernsehsenders BBC zufolge den Verkauf und die Produktion des Ganzkörperschleiers Burka. Unternehmen seien aufgefordert worden, sich von den Beständen zu trennen.
Eine verschleierte Frau

Eine verschleierte Frau

Foto: GONZALO FUENTES/ REUTERS

Die Burka gilt im muslimisch geprägten Marokko eigentlich nicht als besonders stark verbreitet. Die Regierung will die Herstellung und den Verkauf nun aber untersagen. Das berichtet der britische Fernsehsender BBC  und beruft sich auf marokkanische Medien. Offizielle Bestätigungen gibt es noch nicht.

"Wir haben den Import, die Fertigung und den Handel mit diesem Kleidungsstück in allen Städten und Orten verboten", zitiert die BBC die marokkanische Nachrichtenseite le360.ma. Diese beruft sich auf einen "hochrangigen Verantwortlichen im Innenministerium". Bei dem Verbot handele es sich um eine "Sicherheitsmaßnahme, da Kriminelle die Burka missbrauchen, um Verbrechen zu begehen".

Die Onlinezeitung "Al yaoum 23" schreibt: "Bestimmte Extremisten nutzten die Burka für terroristische Attentate."

Ob auch das Tragen der Burka untersagt wird, ist unklar. Mehrere Händler, so heißt es, seien bereits von Beamten aufgesucht oder angeschrieben worden, um ihnen mitzuteilen, dass sämtliche Bestände an Burkas innerhalb von 48 Stunden zu vernichten seien.

Die Burka ist in Marokko kaum verbreitet. Dort tragen religiöse Frauen meist nur Kopftuch (Hidschab) oder Nikab, einen Gesichtsschleier mit Sehschlitz, der mit einem langen Gewand kombiniert wird.

Im April 2011 untersagte Frankreich als erstes europäisches Land das Tragen eines Vollschleiers in der Öffentlichkeit. In Deutschland sind die islamischen Ganzkörperschleier oder Gesichtsschleier nicht generell untersagt.

mho
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