Burma Fünf Menschen sterben bei Straßenschlachten

Muslime und Buddhisten haben sich in der burmesischen Stadt Meiktila heftige Straßenschlachten geliefert. Sie bekämpften sich mit Messern und Knüppeln. Mindestens fünf Menschen wurden getötet, Dutzende verletzt. Die Polizei verhängte eine Ausgangssperre.
Unruhen in Meiktila: Mit Messern und Knüppeln

Unruhen in Meiktila: Mit Messern und Knüppeln

Foto: Mantharlay/ AFP

Rangun - Es begann mit einem Streit zwischen einem Goldhändler und seinen Kunden: In der burmesischen Stadt Meiktila begann dann eine Prügelei, die sich zu Straßenschlachten ausweitete. Nach Angaben von Augenzeugen starben mehrere Menschen. Einige Quellen sprechen von fünf Toten, die Agentur AFP zitiert einen Lokalpolitiker und Anwohner, dass zehn Menschen gestorben seien.

Etwa 200 Menschen beteiligten sich der Polizei zufolge an den Straßenschlachten. Laut einer Mitteilung auf der Facebook-Seite der burmesischen Polizei starben ein buddhistischer Mönch und ein 26-jähriger Mann, nachdem sie mit Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert worden waren. Drei Moscheen wurden den Angaben zufolge zerstört.

Die Behörden verhängten daraufhin eine nächtliche Ausgangssperre, die von 20 Uhr abends bis 5 Uhr morgens gelten soll. Die Maßnahme sei ergriffen worden, "weil die Situation sich verschlimmert" habe, sagte ein Polizeibeamter. Nach Angaben von Einwohnern gab es am Donnerstag weiterhin einzelne Zusammenstöße, bei denen die Kontrahenten mit Messern und Knüppeln bewaffnet waren. Meiktila liegt rund 500 Kilometer nördlich der Hafenstadt Rangun.

Im vergangenen Jahr waren im Westen Burmas bei Auseinandersetzungen zwischen der buddhistischen Volksgruppe der Rakhine und der muslimischen Minderheit der Rohingya mindestens 180 Menschen getötet und mehr als 115.000 weitere vertrieben worden. Burmas Bevölkerung ist zu fast 90 Prozent buddhistisch, gut vier Prozent sind Muslime.

Die US-Botschaft zeigte sich nach der neuen Gewalt am Donnerstag "tief beunruhigt". "Wir drücken den Familien derer, die bei den Auseinandersetzungen ihr Leben und ihren Besitz verloren haben, unser tiefstes Mitgefühl aus", erklärte Botschafter Derek Mitchell in Rangun. Die Botschaft werde die weitere Entwicklung aufmerksam beobachten.

kgp/AFP/dpa
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