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Video-Podcast der Kanzlerin IS in der Defensive - Merkel sieht erhöhte Terrorgefahr

Der IS ist in die Defensive geraten. Das erhöht laut Angela Merkel die Terrorgefahr in Deutschland. Die Bundeskanzlerin kündigt zudem mehr Einsätze der Bundespolizei an den EU-Außengrenzen an - und rät jungen Beamten zum Fremdsprachenlernen.

Nach Ansicht von Angela Merkel (CDU) haben die jüngsten Erfolge im Kampf gegen den "Islamischen Staat" (IS) die Sicherheitslage in Deutschland verschärft. "Wir haben einige Erfolge beim Kampf gegen den Terrorismus, gegen den IS erreichen können", sagte die Bundeskanzlerin in ihrem wöchentlichen Video-Podcast . Die absehbare Befreiung des irakischen Mossul sei ein Beispiel. "Das hat im Gegenzug zum Teil die Gefährdungen auch bei uns im Land noch mal erhöht, weil die Aggressivität gestiegen ist."

Der IS hat zuletzt sowohl im Irak als auch in Syrien kontinuierlich an Boden verloren, ist damit aber längst nicht besiegt. Denn die Terrororganisation verfügt über mehrere Ableger, etwa auf der ägyptischen Halbinsel Sinai oder in Somalia.

Merkel antwortete in ihrem Podcast auf Fragen des Polizeihauptkommissars Frank Rogatty von der Bundespolizei. Er war als Teil einer Mission der Europäischen Grenzschutzagentur Frontex nahe der griechischen Insel Samos im Einsatz. Merkel kündigte an, dass diese Art von Einsätzen noch zunehmen werde.

"Gerade im europäischen Kontext werden wir mehr an der Außengrenze machen, um dann auch auf der anderen Seite die Binnengrenzkontrollen wieder zurückfahren zu können", sagte die Kanzlerin. "Das hängt ja miteinander zusammen."

Merkel kritisierte zudem die schleppende Umsetzung des Flüchtlingsabkommens zwischen der EU und der Türkei. "Leider sind wir bei der Umsetzung noch nicht so weit, wie ich mir das gewünscht hätte." Über ein baldiges Zustandekommen ähnlicher Abkommen mit Libyen, Tunesien oder Ägypten äußerte sie sich skeptisch.

Die verstärkten Auslandseinsätze erfordern Merkel zufolge auch neue Qualifikationen. "Junge Bundespolizisten sollten gerade auch auf Fremdsprachenkenntnisse durchaus viel Wert legen." Die Mehrzahl der Beamten werde aber weiterhin im Inland eingesetzt. Merkel empfängt am kommenden Mittwoch Angehörige von Polizisten und Soldaten im Auslandseinsatz.

dab/dpa/AFP
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