Mexiko reagiert auf Trumps Dekret "Wir werden für die f***ing Mauer nicht zahlen"
"Die Ankündigung zum Mauerbau ist eine Beleidigung": Mexikanische Politiker reagieren wütend auf die Pläne des US-Präsidenten - und fordern Konsequenzen.
Ex-Präsident Vicente Fox
Foto: YURI CORTEZ/ AFPUS-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch angeordnet, mit dem im Wahlkampf versprochenen Mauerbau an der Grenze zu Mexiko zu beginnen. Im Nachbarland löste die Ankündigung Protest aus.
Politiker verschiedener Parteien forderten Präsident Enrique Peña Nieto auf, den für kommende Woche avisierten Antrittsbesuch zu canceln. "Ich glaube, Peña sollte seinen Besuch in Washington absagen", sagte der ehemalige Außenminister Jorge Castañeda im Radiosender Fórmula. Mexiko müsse wissen, wo seine rote Linie sei.
Der einflussreiche Linkspolitiker Cuauhtémoc Cárdenas sagte: "Ich finde, das Mindeste in dieser Situation wäre, den Besuch in den USA abzusagen und eine würdevolle Position für Mexiko zu suchen."
Die frühere First Lady und mögliche Präsidentschaftskandidatin Margarita Zavala schrieb auf Twitter: "Die Ankündigung der Mauer vor dem Besuch von Peña Nieto ist eine Beleidigung für Mexiko. Man sollte den Besuch überdenken."
Laut AP "überlegt" Peña Nieto, ob er die Reise zu Trump absagt. Die Nachrichtenagentur zitierte damit einen leitenden Regierungsbeamten, der anonym bleiben wollte.
Gewohnt drastisch äußerte sich der ehemalige mexikanische Präsident Vicente Fox. Er adressierte in seinem Tweet Trumps Sprecher Sean Spicer und schrieb: "Mexiko wird nicht für diese Scheißmauer bezahlen."
Der ehemalige Bürgermeister von Mexiko-Stadt twitterte unter anderem, die Mauer beleidige die Mexikaner und stehe im Widerspruch zur Freiheitsstatue. "Wir werden vor internationale Gerichte ziehen."
Trump sagte dem Sender ABC News, der Mauerbau solle so schnell wie möglich umgesetzt werden. "Binnen Monaten", "die Planung beginnt sicherlich sofort". Für die Umsetzung des Wahlkampfversprechens veranschlagen Experten Kosten in Höhe von bis zu 40 Milliarden Dollar.
Dafür zahlt zunächst die US-Regierung. Mexiko werde für die Kosten zu einem späteren Zeitpunkt aufkommen müssen, sagte Trump. Und zwar "zu 100 Prozent". Er führte nicht aus, wie er dies erreichen wolle. Mexikos Regierung hat wiederholt betont, das Land werde keine Zahlungen für den Mauerbau leisten.
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