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Frühere First Lady Michelle Obama: Hugs and Kisses

Foto: Jonathan Bachman/ Getty Images

Memoiren der ehemaligen First Lady Michelle Obama rechnet mit Trump ab

Rassismus, Eheprobleme - und deutliche Kritik an Donald Trump: Die ehemalige First Lady Michelle Obama hat ihre Memoiren geschrieben, nun werden erste Auszüge bekannt.

Es ist ein Buch, dessen Veröffentlichung mit Höchstspannung erwartet wird: Michelle Obama, die ehemalige First Lady der USA, hat ihre Memoiren geschrieben. Das Werk trägt den Titel "Becoming" und wird offiziell am kommenden Dienstag erscheinen. Begleitet wird das von einer groß angelegten PR-Tournee. Tickets für die Auftaktveranstaltung in Chicago kosten zwischen knapp 30 und mehreren Tausend Dollar, moderiert wird sie von Oprah Winfrey, es werden Zehntausende Besucher erwartet. Für andere Veranstaltungen im Land werden unter anderem Gäste wie Reese Witherspoon und Sarah Jessica Parker erwartet.

Vor der offiziellen Veröffentlichung zitiert nun unter anderem die Nachrichtenagentur AP aus "Becoming", ihr liegt bereits ein Exemplar vor. Demnach sind Michelle Obamas Memoiren auch eine Abrechnung mit Donald Trump.

  • Michelle Obama beschreibt in dem Werk zum Beispiel, wie sie in der Wahlnacht 2016 - als klar war, dass Trump auf ihren Ehemann im Oval Office folgen wird - "unter Schock" stand und versucht habe, "alles auszublenden".
  • Sie verurteilt die Aussagen Trumps auf dem berüchtigten "Access Hollywood"-Tape, dass man sich als Prominenter bei Frauen alles erlauben könne. Als sie das gehört habe, habe ihr Körper vor Wut gezittert, schreibt Obama.
  • Sie wirft Trump vor, seine Kontrahentin im Wahlkampf, Hillary Clinton, bei einem Auftritt regelrecht "gestalkt" zu haben. Trump war damals heftig dafür kritisiert worden, Clinton bei dem Rededuell über die Bühne gefolgt zu sein und sich mehrfach unmittelbar hinter sie gestellt zu haben.
  • Obama verurteilt Trump besonders scharf dafür, mehrfach infrage gestellt zu haben, dass Barack Obama US-Bürger ist. Diese sogenannte Birther-Kampagne sei scheinheilig und gefährlich gewesen. Was, wenn jemand in unzurechnungsfähigem Zustand eine Waffe geladen und sich auf den Weg nach Washington gemacht hätte, fragt sie in dem Buch nach Angaben der "Washington Post", die ebenfalls aus einem Vorabexemplar zitiert. "Was, wenn diese Person nach unseren Mädchen gesucht hätte. Donald Trump, mit seinen lauten und rücksichtslosen Anspielungen, hat die Sicherheit meiner Familie in Gefahr gebracht. Und das werde ich ihm nie verzeihen."

Trumps Botschaft lautet nach Ansicht von Obama: "Ich kann dich verletzen und komme damit durch."

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Trump ist aber nicht das einzige Thema, mit dem sich Michelle Obama in dem Buch befasst. Sie schreibt auch über ihre Kindheit und Jugend in Chicago, über den Rassismus, dem sie ausgesetzt war und über ihre Erfahrungen als erste schwarze First Lady.

Obama berichtet auch über Probleme zu Beginn ihrer Ehe. Damals habe Barack Obama gerade seine Politikkarriere gestartet und sei häufig unterwegs gewesen, zitiert AP aus "Becoming". Das Paar habe sich einige Male mit einem Eheberater getroffen. Sie habe gelernt, schreibt Obama, dass sie selbst ihr eigenes Glück mehr in der Hand habe, als sie zuvor gedacht habe.

"Sexy Bariton"

Die 54-Jährige beschreibt auch die positiven Seiten des Kennenlernens und der Ehe. So sei sie zu Beginn beispielsweise von seinem "vollen, gar sexy Bariton" beeindruckt gewesen und von seiner "seltsamen, mitreißenden Kombination" von Gelassenheit und Kraft.

"Becoming" ist Teil eines gemeinsamen Buchdeals der Obamas. Die Memoiren des ehemaligen Präsidenten werden im kommenden Jahr erwartet. Michelle und Barack Obama haben angekündigt, einen Teil der Einnahmen aus den verkauften Tickets und Büchern spenden zu wollen.

Michelle Obama hat mehrfach betont, selbst keine Karriere in der Politik anzustreben. Zuletzt war sie aber vor den Midterm-Wahlen mehrfach aufgetreten, um die Menschen zum Wählen zu motivieren.

aar/AP
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