Michelle Obama
Foto: SAUL LOEB/ AFPMichelle Obama hat in einem Interview mit Oprah Winfrey über die Amtszeit von Präsident Barack Obama gesprochen. Die Nation werde ihren Mann erst noch zu schätzen lernen, sagte sie in der Aufzeichnung, die am Montag gesendet werden soll. Das Weiße Haus brauche in Krisenzeiten einen Erwachsenen, sagte die First Lady weiter.
Die Präsidentschaftswahl habe ihre Ansicht bestärkt, dass die Obama-Regierung dazu in der Lage war, Hoffnung zu verbreiten. "Wir merken den Unterschied jetzt", sagte sie in Anspielung auf die kommende Präsidentschaft von Donald Trump. Obama nannte den designierten Präsidenten dabei nicht beim Namen.
"Jetzt merken wir, wie es sich anfühlt, keine Hoffnung zu haben", sagte sie weiter. Hoffnung sei wichtig. Ihr Mann habe nicht über Hoffnung geredet, weil es ein netter Wahlkampfslogan war. "Wir glauben: Was hat man sonst, wenn man keine Hoffnung hat?" Was könne man einem Kind sonst geben?
Die Obamas hatten im Wahlkampf Trumps Konkurrentin Hillary Clinton unterstützt. Sie hielten Trump nicht für geeignet als US-Präsident. Nach der Wahl am 8. November hatte Barack Obama seine Kritik an Trump nicht wiederholt, sondern von konstruktiven Gesprächen mit seinem designierten Nachfolger gesprochen.
Die Öffentlichkeit werde schließlich schätzen, was für eine beruhigende Präsenz ihr Mann in den vergangenen Jahren ausstrahlte. Michelle Obama verglich den Präsidenten mit einem Menschen, der ganz ruhig bleibt, wenn sich ein Kleinkind den Kopf stößt, und es so davon abhält, in Tränen auszubrechen.
"Ich glaube, dass Barack genau das für die Nation war", sagte sie weiter - ein Erwachsener im Weißen Haus, der in Zeiten von Krisen und Umbrüchen sage "Hey, alles wird gut ( ...), lass uns in die Zukunft schauen". All dies sei wichtig für Kinder, denen man das Gefühl geben müsse, dass sie ihr Leben nicht umsonst lebten. "Was machen wir, wenn wir keine Hoffnung haben, Oprah?"
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Michelle Obama. Seit 2009 ist sie First Lady der Vereinigten Staaten.
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Die Presse liebt solche Momente zwischen den Obamas. Ob das nächste Paar im Weißen Haus ihre Popularität erreicht, muss angesichts der Alternativen stark bezweifelt werden.