Milliardenklage US-Gericht macht Iran für 9/11-Anschläge mitverantwortlich

Rauchschwaden aus dem World Trade Center am 11. September 2001: Vorwürfe gegen Iran
Foto: BRAD RICKERBY/ REUTERSNew York - Ein Bundesgericht in New York hat das Terrornetzwerk al-Qaida, die Taliban und Iran für die Anschläge vom 11. September 2001 verantwortlich gemacht. Mit seinem Säumnisurteil reagierte Richter George Daniels am Donnerstag auf eine 100-Milliarden-Dollar-Klage von Angehörigen der Anschlagsopfer. Fragen wie das Festsetzen von Schadensersatz verwies er an ein untergeordnetes Gericht.
Bereits in der Vorwoche hatten Anwälte in einer mehrstündigen Gerichtsanhörung Iran vorgeworfen, die 9/11-Attentäter unterstützt zu haben. Dem Land wurde dabei außerdem vorgeworfen, Verbindungen zu al-Qaida zu unterhalten.
Die 9/11-Attentäter gehörten zur Terrorgruppe al-Qaida, Osama Bin Laden, der im vergangenen Mai von US-Elitesoldaten im pakistanischen Abbottabad erschossen wurde, hatte sich zu den Anschlägen bekannt.
Iran reagierte zunächst nicht auf das Urteil. Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat Vorwürfe über eine iranische Verwicklung in die Anschläge von New York, Washington und Pennsylvania oder Verbindungen zu al-Qaida wiederholt zurückgewiesen.
Die Spannungen zwischen Teheran und Washington haben in den vergangenen Wochen zugenommen: Washington verschärfte zuletzt seine Sanktionen gegen Teheran, nachdem die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in einem Bericht zu dem Ergebnis gekommen war, dass Iran vermutlich an Atomwaffen arbeitet. Iran betont stets, sein Atomprogramm ausschließlich für zivile Zwecke zu nutzen.
Zuletzt brüstete sich Iran damit, einen angeblichen CIA-Agenten festgenommen zu haben. Washington forderte die sofortige Freilassung des Mannes.
Derzeit gibt es zudem einen Konflikt um eine angeblich von Teheran abgefangene US-Drohne. Die USA fordern die Rückgabe der Drohne, Iran wiederum hatte Washington aufgefordert, sich für die Verletzung des iranischen Luftraums zu entschuldigen.
Teheran setzt weiter auf militärische Muskelspiele: Die Kriegsmarine wird nach Berichten des staatlichen Fernsehens am Samstag eine zehntägige Übung an der Straße von Hormus beginnen. Das Fernsehen zitierte Marinechef Habibulah Sajari am Donnerstag mit den Worten, die Übung solle die Entschlossenheit der iranischen Streitkräfte demonstrieren sowie ihre Fähigkeit zur Verteidigung und Abschreckung. Das Manövergebiet reicht dem Bericht zufolge von der Straße von Hormus bis zum Golf von Aden. Über die 60 bis 100 Kilometer breite Wasserstraße zwischen Oman und Iran wird nahezu der gesamte Ölexport Saudi-Arabiens, der Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwaits, des Irak und Irans abgewickelt. Außerdem verschifft Katar sein Flüssiggas fast ausschließlich über die Meerenge. In der Region kreuzen zudem US-Kriegsschiffe.