Missbrauchsvorwürfe aus Afghanistan Ausgezogen, geschlagen, fotografiert

Erstmals ist die US-Armee mit Misshandlungsvorwürfen aus Afghanistan konfrontiert. Ein afghanischer Polizist hat die amerikanischen Streitkräfte beschuldigt, er sei sexuell missbraucht worden.

Kabul - Die US-Botschaft in Kabul teilte mit, die Streitkräfte leiteten Ermittlungen zu Berichten ein, wonach ein afghanischer Polizist in einem US-Militärstützpunkt bei Gardez ausgezogen, geschlagen und fotografiert worden sei. Die Zeitung "New York Times" hatte den Polizisten mit dem Vorwurf zitiert, er sei von US-Soldaten sexuell missbraucht worden.

Es handelt sich um den ersten konkreten Fall, der aus Afghanistan bekannt wurde. Bereits vor einer Woche hatten die US-Streitkräfte allerdings mitgeteilt, dass zwölf Todesfälle und zehn Fälle von Misshandlungen von Gefangenen im Irak und in Afghanistan untersucht würden.

Die Vorwürfe des Polizisten seien der US-Botschaft und US-Kommandeuren in Afghanistan erst durch den Zeitungsbericht bekannt geworden, teilte US-Botschafter Zalmay Khalilzad mit. "Die Existenz von Fotos von dem angeblichen Vorfall ist uns nicht bekannt", sagte er.

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