Maschinenschaden im Mittelmeer Schiff rechtsextremer Aktivisten offenbar manövrierunfähig

Mit einem Schiff versuchen Aktivisten der Identitären Bewegung im Mittelmeer, Menschen von der Flucht nach Europa abzuhalten. Nun hat die "C-Star" offenbar einen Maschinenschaden - auf hoher See.
"C-Star" im Mittelmeer

"C-Star" im Mittelmeer

Foto: ANGELOS TZORTZINIS/ AFP

Seit Anfang Juli ist das Schiff der rechtextremen Identitären Bewegung im Mittelmeer unterwegs. Das Ziel der Gruppe: Menschen an ihrer Flucht nach Europa zu hindern.
Nun soll die "C-Star" in Seenot geraten sein. Das berichten Hilfsorganisationen - die Gruppe selbst dementiert.

Das Schiff sei durch einen Maschinenschaden manövrierunfähig, teilte die deutsche Flüchtlingsrettungsorganisation Sea-Eye mit und berief sich dabei auf einen Sprecher der EU-Marine-Mission "Sophia". Die Sea-Eye sei von der Seenotleitzentrale in Rom damit beauftragt worden, der "C-Star" zu helfen, da ihr Kutter am nächsten sei.

Der Vorsitzende von Sea-Eye, Michael Buschheuer, erklärte dazu: "In Seenot Geratenen zu helfen, ist die Pflicht eines jeden, der auf See ist - unterschiedslos zu seiner Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Gesinnung." Die rechtextremen Aktivisten schrieben auf Twitter hingegen: "Wir haben ein technisches Problem, das aber keine Seenotrettung erforderlich macht."

"Propaganda-Manöver" gegen Flüchtlinge

Die Identitäre Bewegung, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird, macht seit mehreren Wochen im Mittelmeer Druck auf Flüchtlingsretter. Sie wirft ihnen Menschenhandel vor. Erst vor wenigen Tagen verfolgten sie ein Schiff der beiden Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée (SOS Mittelmeer).

Video: Was die Identitären im Mittelmeer vorhaben

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Mitte Mai hatten die Rechten eine Kampagne im Internet gestartet und 76.000 Euro für die Anmietung ihres Schiffs "C-Star" gesammelt. Hinter der Aktion stehen deutsche, französische und italienische Mitglieder der Identitären Bewegung.

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Identitäre Bewegung: Aktion im Mittelmeer geplant

Foto: Maria Feck

Ein Sprecher von Sea-Eye übte scharfe Kritik an den Zielen der "C-Star"-Aktivisten. Ihnen gehe es um ein "groß angelegtes Propaganda-Manöver" gegen Flüchtlinge und ihre Helfer im Mittelmeer. Sie beschränkten sich einseitig auf die Forderung, die Menschen zurück nach Afrika zu bringen.

mho/dpa
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