

Moskau - 65 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat Russland am Sonntag dem Sieg über Hitler-Deutschland gedacht. Erstmals nahmen auch Soldaten aus Großbritannien, Frankreich, Polen und den USA an der Militärparade teil.
Auf der Ehrentribüne verfolgte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel den Vorbeimarsch der Truppen, an dem sich neben Veteranen zudem Soldaten aus den früheren Sowjet-Republiken beteiligten. Die Kommunisten protestierten nach der Parade auf einer Demonstration gegen die Teilnahme westlicher Soldaten. Zugleich ließen sie mit Ruf "Ruhm dem Großen Stalin" den sowjetischen Diktator und Kriegssieger Josef Stalin hochleben.
Präsident Dmitrij Medwedew verteidigte die Geste an die damaligen Verbündeten der Sowjetunion als Zeichen des Zusammenstehens im Kampf für den Frieden: "Heute paradieren Soldaten aus Russland, aus Ländern der früheren Sowjetunion und der Alliierten Mächte, um unsere gemeinsame Bereitschaft zur Verteidigung des Friedens zu demonstrieren", sagte Medwedew.
Für versöhnliche Töne sorgte zum Abschluss der Parade auch eine aus 1200 Soldaten bestehende Militärkapelle, die Beethovens "Ode an die Freude" schmetterte. An der diesjährigen Parade nahmen 127 Hubschrauber, Kampf- und Aufklärungsflugzeuge sowie Bomber teil, die in niedriger Höhe den Roten Platz überflogen.
Neben der russischen Führung und Kanzlerin Merkel verfolgten auch der chinesische Präsident Hu Jintao sowie andere Staats- und Regierungschefs den Vorbeimarsch der Soldaten. US-Präsident Barack Obama hatte wegen Terminschwierigkeiten abgesagt, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi ließen sich wegen der Euro-Krise entschuldigen.
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Mit einer gigantischen Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau ist am Sonntag des 65. Jahrestages des Sieges über Nazi-Deutschland gedacht worden. Mehr als 120 Kampfflieger überflogen die Stadt in Formationen.
Panzer rollten über den Roten Platz in Moskau, einige von ihnen mit Raketen auf dem Anhänger.
Die Parade war nicht zuletzt eine Nabelschau des russischen Militärs, das derzeit die umfassendste Reform seiner Geschichte durchmacht.
Mehr als 10.000 Soldaten marschierten durch Moskau.
Anders als in früheren Jahren stellte der Kreml diesmal aber die internationale Zusammenarbeit besonders heraus.
Zum ersten Mal nahmen amerikanische, britische und französische Soldaten an der traditionellen Siegesfeier auf dem Roten Platz in Moskau teil, hier Soldaten aus Großbritannien.
Bundeskanzlerin Angela Merkel verfolgte die Parade von einer Ehrentribüne aus. Rechts von ihr sitzt Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin, links haben Chinas Präsident Hu Jintao und der russische Präsident Medwedew Platz genommen.
"Vor 65 Jahren wurde die Nazi-Herrschaft besiegt und eine Tötungsmaschine gestoppt, die ganze Völker ausgelöscht hat", sagte der russische Präsident Dmitrij Medwedew in seiner Ansprache auf dem Roten Platz. Es habe "Blut und Tränen gegeben", sagte er: "Der Krieg hat uns zu einer starken Nation gemacht."
Auch die Veteranen des Zweiten Weltkriegs beobachteten die Parade - und salutierten.
Auch in anderen russischen Städten - wie hier in Krasnojarsk - wurde gefeiert. 100 Menschen halten dieses 44 Meter lange Banner aus Sibirien mit 516 kleinen Flaggen.