Moskauer Flughafen-Anschlag
Vier Männer zu langen Haftstrafen verurteilt
Sie sollen das Blutbad am Moskauer Flughafen Domodedowo vorbereitet haben: Ein russisches Gericht hat jetzt vier Hintermänner des Anschlags vom 24. Januar 2011 zu langen Haftstrafen verurteilt. Unter ihnen ist auch der Bruder des Selbstmordattentäters.
Einsatzwagen am Flughafen Domodedowo im Januar 2011: Blutbad in Moskau
Foto: Sergei Chirikov/ dpa
Moskau - Während einer der Verurteilten seine Schuld bestritt, bat ein anderer um Vergebung: Drei Angeklagte, die am Anschlag auf den Moskauer Flughafen Domodedowo beteiligt gewesen sein sollen, müssen lebenslang ins Gefängnis, entschied laut Agentur Interfax am Montag ein Gericht in der russischen Hauptstadt. Der Bruder des Selbstmordattentäters wurde zu zehn Jahren Straflager verurteilt.
Er beteuerte, von den Vorbereitungen nichts gewusst zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte der Nachrichtenagentur Reuters zufolge eine kürzere Haftstrafe für ihn gefordert, weil er zum Zeitpunkt des Anschlags noch minderjährig war.
Alle Verurteilten stammen aus dem muslimisch geprägten Konfliktgebiet Nordkaukasus, in dem Islamisten für ein von Moskau unabhängiges Emirat kämpfen. Sie sollen dem Selbstmordattentäter geholfen haben, aus dessen Heimatregion Inguschetien nach Moskau zu reisen, und ihm einen Sprengstoffgürtel gegeben haben.
Terrorchef Doku Umarow aus dem früheren Kriegsgebiet Tschetschenien hatte die Verantwortung für den Anschlag in der Ankunftshalle des internationalen Flughafens übernommen. Bei dem Attentat am 24. Januar 2011 waren 38 Menschen getötet worden, darunter auch ein Deutscher. Mindestens 170 Menschen waren verletzt worden.