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Musikalischer Präsident Obama singt sich in die Herzen seiner Fans

Während sich die US-Republikaner im Vorwahlkampf gegenseitig beharken, gibt sich Barack Obama betont entspannt. Auf einer Spendengala in New York gab er jetzt sogar einen Soul-Klassiker von Al Green zum Besten. Die Anhänger des Präsidenten waren von seinem Auftritt begeistert.

Berlin - Barack Obama weiß, wie man sich in Szene setzt. Um Bodenständigkeit zu demonstrieren, geht der US-Präsident schon mal in die Imbissbude. Oder lässt sich beim Golfen fotografieren. Oder zeigt sich mit seiner Familie beim lockeren Urlaubsspaziergang auf Hawaii.

Am Donnerstag stellte Obama sein Gespür für den richtigen Moment mal wieder unter Beweis. Während die Republikaner sich in einer TV-Debatte gegenseitig anfeindeten, fing der mächtigste Mann der Welt auf einer Wahlkampfveranstaltung plötzlich an zu singen.

Schauplatz des spontanen Ständchens war das historische Apollo Theater in Harlem. Obama war zu Gast auf einer Fundraising-Veranstaltung, bei der Spenden für den anstehenden Wahlkampf gesammelt wurden. Im Publikum saß auch der Soul-Sänger Al Green. Ihm zu Ehren stimmte der US-Präsident plötzlich Greens Siebziger-Jahre-Klassiker "Let's Stay Together" an: "I'm…sooo in love with you" sang Obama unter dem aufbrausenden Jubel seiner 1400 Anhänger im Saal. Die hatten je 200 US-Dollar gezahlt, um den Präsidenten reden zu hören. Die Gesangseinlage gab es als Zugabe obendrauf.

Auch Bill Clinton trällerte einst

Lächelnd fügte der mächtigste Mann der Welt wenig später hinzu: "Die Leute haben nicht geglaubt, dass ich es wirklich machen würde. Ich hab euch doch gesagt, dass ich es tun würde." An wen Obama diese Worte richtete, blieb sein Geheimnis.

An Al Green gewandt erklärte der US-Präsident: "Keine Sorge, ich kann nicht so gut singen wie Sie. Ich wollte nur meine Bewunderung ausdrücken." Obama versicherte, dass er es bei einem Gesangsauftritt belassen wolle.

Aber er ist nicht der erste singende Präsident: 2003 stimmte Bill Clinton anlässlich des 80. Geburtstags des ehemaligen israelischen Regierungschefs Schimon Peres John Lennons Hit "Imagine" an, und erst 2010 versuchte sich Russlands Premier Wladimir Putin auf einer Spendengala mit mäßigem Erfolg und starkem Akzent an "Blueberry Hill" von Fats Domino.

syd/vme

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