Muslime ausgeschlossen Großdemonstrationen gegen neues indisches Einbürgerungsgesetz

Indische Muslime protestieren gegen das neue Staatsbürgerschaftsrecht
Foto: Aijaz Rahi/ APGroße Demonstrationen fanden auch in Neu Delhi, Guwahati und anderen Städten statt. Die Demonstranten skandierten Parolen gegen die hinduistisch-nationalistische Regierung von Premierminister Narendra Modi.

Proteste in Neu Dehli am Freitag
Foto: Aijaz Rahi/ APSeit der Verabschiedung des Gesetzes durch das Oberhaus im Dezember kommt es immer wieder zu Protesten, sie dauern seit Wochen an. Dabei starben mindestens 27 Menschen, hunderte weitere wurden bei Zusammenstößen mit der Polizei verletzt.
Das neue Gesetz gewährt Angehörigen religiöser Minderheiten aus Bangladesch, Pakistan und Afghanistan, die vor 2015 ohne gültige Papiere ins Land kamen, Vereinfachungen bei der Einbürgerung. Muslime sind jedoch davon ausgeschlossen. Kritiker werfen der hinduistisch-nationalistischen Partei BJP von Premierminister Modi vor, die 200 Millionen Muslime im Land zu diskriminieren.
Kritiker sehen das Einwanderungsgesetz Citizenship Amendment Act (CAA) als Verstoß gegen die säkulare Verfassung Indiens, weil es Rechte an die Religion bindet. Premierminister Narendra Modi von der hindu-nationalistischen BJP-Partei argumentiert hingegen, das Gesetz helfe lediglich religiös verfolgten Menschen aus Nachbarländern.
Den Protesten schlossen sich in der Hauptstadt Neu Dehli auch Hunderte Menschenrechtsaktivisten an. Mitglieder der LGBTQ-Bewegung schwenkten Regenbogenfahnen. Die Proteste richteten sich nicht nur gegen das Gesetz, sagte die Anwältin und Menschenrechtlerin Vrinda Grover. "Es geht darum, unsere Demokratie, unsere Verfassung und unsere Rechte zu schützen", ergänzte sie.