Nach Attacke aufs Kapitol
Kirchenvertreter fordern Trumps sofortigen Rücktritt
Nach dem Sturm auf das Kapitol werfen Religionsvertreter Trump vor, mit seinen »Handlungen und Worten« die Sicherheit der USA gefährdet zu haben. Er müsse gehen – notfalls auch gegen seinen Willen.
Die Demokraten im Kongress drohen Donald Trump bereits mit einem Amtsenthebungsverfahren
Foto: JIM BOURG / REUTERS
Hochrangige Kirchenvertreter in den USA haben sich hinter die Forderungen nach einem sofortigen Rücktritt des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump gestellt. »Präsident Donald J. Trumps Handlungen und Worte haben die Sicherheit des Landes und seiner Regierungsinstitutionen gefährdet, indem sie einen gewalttätigen, tödlichen, aufrührerischen Mobangriff auf das US-Kapitol anstifteten«, hieß es in einem am Freitag (Ortszeit) verbreiteten offenen Brief vom Nationalen Kirchenrat, dem größten ökumenischen Gremium in den USA. Adressiert ist das Schreiben an Vizepräsident Mike Pence, die Mitglieder des Kongresses und Angehörige von Trumps Kabinett.
»Als Leiter der Mitgliedsgemeinschaften des Nationalen Rates der Kirchen Christi in den USA (NCC) glauben wir, dass die Zeit für den Präsidenten der Vereinigten Staaten, Donald J. Trump, gekommen ist, sein Amt sofort niederzulegen«, schrieben die Kirchenvertreter weiter. »Wenn er nicht bereit ist zurückzutreten, fordern wir Sie auf, die von unserem demokratischen System vorgesehenen Möglichkeiten zu nutzen.«
Die Demokraten im Kongress drohen dem Republikaner Trump bereits mit einem Amtsenthebungsverfahren, sollte er nicht zurücktreten. In einem Brief an die Mitglieder des Repräsentantenhauses schrieb Nancy Pelosi am Freitag: Sie wolle umgehend mit den Vorbereitungen für ein erneutes Impeachment beginnen, sollte Trump nicht sofort zurücktreten. Gleichzeitig forderte die Sprecherin des Repräsentantenhauses die Republikaner auf, sich dem Versuch anzuschließen, Trump aus dem Amt zu entfernen.