Nach Rüge Iran stellt Zusammenarbeit mit Atombehörde in Frage

Teheran droht mit Konsequenzen im Atomstreit: Die USA und ihre Verbündeten müssten die Politik von "Zuckerbrot und Peitsche" gegenüber Iran ändern - sonst werde das Land seine Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde verringern.
Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad: Drohung an die IAEA

Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad: Drohung an die IAEA

Foto: BEHROUZ MEHRI/ AFP

Teheran - Nach der Rüge durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat Iran mit Konsequenzen gedroht. Die iranische Regierung könnte die Zusammenarbeit mit der IAEA "ernsthaft" reduzieren, warnte Parlamentssprecher Ali Laridschani am Sonntag im Parlament in Teheran. Die USA und die anderen Mitglieder der sogenannten Sechsergruppe müssten ihre Einstellung zu Iran ändern. Durch ihre "veralteten Spielchen" und "lächerliche Zuckerbrot-und-Peitsche-Politik" würden sie keine weiteren Verhandlungen über das iranische Atomprogramm erreichen.

Die USA und ihre Verbündeten, insbesondere Israel, beschuldigen Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Kernkraft an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet dies und beharrt darauf, dass sein Atomprogramm nur friedlichen Zwecken diene.

Der Gouverneursrat der IAEA hatte Iran für das Verhalten im Atomstreit verurteilt. In der Resolution wird Teheran aufgefordert, den Bau seiner zweiten Uran-Anreicherungsanlage nahe der Stadt Ghom "umgehend auszusetzen". Von den 35 Mitgliedern des Gouverneursrats stimmten 25 für die Resolution, auch China und Russland. Zuvor hatte Iran ein Angebot der IAEA zur Uran-Anreicherung im Ausland ausgeschlagen.

Der iranische Botschafter der IAEA, Ali Asghar Soltanieh, hatte bereits am Donnerstag damit gedroht, die Zusammenarbeit auf das Mindestmaß zu beschränken. Er wiederholte dies am Samstag und sagte, die Resolution der Atomenergiebehörde werde keine Auswirkungen auf das iranische Atomprogramm haben.

cte/AFP/dpa
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