Nachschub für Afghanistan Bundeswehr-Waggon startet mit Jahren Verspätung
Ende vergangener Woche hat die Bundeswehr den ersten Eisenbahntransport nach Afghanistan in Gang gesetzt mit beträchtlicher Verspätung.
Schon vor gut fünf Jahren hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder mit dem damaligen Präsidenten Wladimir Putin vereinbart, dass die deutsche Armee Nachschub durch Russland zum Hindukusch bringen dürfe. Die mehrmals angekündigte Fahrt eines Versorgungszuges wurde aber immer wieder verschoben, weil sich die Detailverhandlungen mit Moskauer Behörden und Transit-Staaten wie Kasachstan und Usbekistan in die Länge zogen.
Die erste Test-Tour geriet jetzt zum Kleintransport: Statt eines kompletten Güterzugs schickte die Bundeswehr einen einsamen Waggon mit 40 Kubikmeter Flugzeugtreibstoff auf die rund 5000 Kilometer lange Reise nach Heiratan an der usbekisch-afghanischen Grenze. Und das, obwohl sie das Kerosin für ihre Hubschrauber, Transport- und Aufklärungsflugzeuge seit Jahren per Tanklaster direkt aus Usbekistan bezieht. In vier Wochen, hoffen die Militärs, werde der Kraftstoff aus Deutschland in Afghanistan ankommen.
Abgewickelt wird der Transport von der Deutschen Bahn AG, die den Waggon von Mecklenburg-Vorpommern per Ostsee-Fähre nach Litauen und dann nach Russland schaffen soll.