Nahost
Arabische Liga hält Friedensprozess für gescheitert
Die Außenminister der Arabischen Liga haben auf einer Sondersitzung in Kairo die Intervention des Uno-Sicherheitsrates gefordert, um eine Eskalation der Kämpfe im Nahen Osten zu vermeiden. Der Friedensprozess sei gescheitert, erklärte Generalsekretär Amr Mussa.
Kairo - "Das gesamte Verfahren sollte jetzt zur vollständigen Überholung an den Uno-Sicherheitsrat zurückverwiesen werden", sagte Mussa nach der Tagung. Dort müsse die ganze Situation von vorn erörtert werden, fügte er hinzu. "Wenn auch der Sicherheitsrat versagt, weiß niemand, was kommen wird", so Mussa weiter. Nach der Eskalation in den vergangenen Tagen sei der gesamte Friedensprozess im Nahen Osten tot.
In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten die Außenminister die
israelischen Angriffe auf den Libanon als "brutale Aggression", die
dem Völkerrecht widerspreche. Im Verlauf der Sitzung waren aber
auch deutliche Differenzen unter den arabischen Staaten sichtbar
geworden: Ägypten, Jordanien und Saudi-Arabien ließen Kritik am
Vorgehen der libanesischen Hisbollah-Miliz durchblicken, die mit
der Entführung israelischer Soldaten die Angriffe ausgelöst hatte.
Diese Staaten warfen der Miliz "Abenteurertum" vor. Andere
arabische Länder unterstützten hingegen das Vorgehen der Hisbollah.