Nahost Arafat ist tot
Paris - Der Chefarzt des Militärhospitals in Paris hat den Tod bestätigt: "Arafat ist am 11. November 2004, um 3.30 Uhr im Militärhospital Percy, Clamart, gestorben", sagte Chefarzt Christian Estripeau den Journalisten, die vor der Klinik warteten.
Kurz zuvor hatte bereits der palästinensische Kabinettsminister Sajeb Erakat den Tod in Ramallah bekannt gegeben. Wenige Minuten später bestätigte Arafats Neffe Nasser al-Kidwa in Clamart die Angaben.
Der 75-jährige lag seit zwei Wochen in der Klinik bei Paris, die auf Krebs und Blutkrankheiten spezialisiert ist. Vor einer Woche fiel er ins Koma. Eine Hirnblutung und das Versagen mehrerer Organe hatten mehrfach zu Berichten geführt, der Palästinenserpräsident sei nicht mehr am Leben. Dies war von dem Krankenhaus und offiziellen palästinensischen Vertretern aber immer wieder zurückgewiesen worden.

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Die Vorbereitungen für die offizielle Trauerfeier laufen bereits. Arafats Berater Jassir Abed Rabbo teilte am Morgen mit, Arafat solle am Samstag in Ramallah beigesetzt werden. Am Freitag soll es eine Trauerfeier in Kairo geben.
Die ägyptische Regierung hatte in Übereinstimmung mit der Arabischen Liga angeboten, Arafat in Kairo aufzubahren. Die Palästinenserführung überlege sich das Angebot noch, hieß es. Die Wahl der Arabischen Liga fiel auf Kairo, um ausländischen Staatsgästen die Teilnahme an der Feier zu erleichtern.
Die israelische Regierung hat eingewilligt, Arafat in Ramallah in der Westbank zu beerdigen. Es gebe keine Einwände gegen diesen Wunsch von palästinensischer Seite, berichtete der Armeerundfunk.
Die Palästinenser-Führung hatte bereits darauf verzichtet, Arafats Wunsch nach einer Beerdigung in Jerusalem zu entsprechen. Diesen Wunsch hatte Israel abgelehnt, weil es darin einen Ausdruck des palästinensischen Anspruchs auf einen eigenen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt sieht.