Nahost Israelis üben schon Arafats Vertreibung
Noch hält sich Jassir Arafat in seinem belagerten Hauptquartier in Ramallah auf. Aber die israelische Armee probt angeblich schon die Deportation des Palästinenserchefs.
Jerusalem - Die israelischen Soldaten hätten die Vertreibung Arafats mit einer Militärübung simuliert, berichtet die israelische Zeitung "Maariv". Ein Kommando der Streitkräfte habe sogar den Ort besucht, an den Arafat gebracht werden sollte, und zwar eine menschenleere Gegend im Ausland.
Arafat würde im Falle seiner Ausweisung mit dem Hubschrauber von seinem Amtssitz in Ramallah an einen Platz geflogen, "wo es keine Stadt oder Bevölkerung in der Nähe gibt", heißt es in dem Artikel. Das israelische Fernsehen hatte kürzlich berichtet, die Armee habe die libysche Wüste als Zielort ausgewählt. Nach Angaben von "Maariv" könnte die Operation kurzfristig ausgeführt werden.
Nach einem Bombenanschlag in Tel Aviv am 19. September, bei dem neben dem Attentäter fünf Menschen getötet und fast 50 weitere verletzt worden waren, sei der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon entschlossen gewesen, Arafat auszuweisen, heißt es weiter. Allerdings hätten ranghohe Regierungsmitglieder ihm davon abgeraten. Stattdessen wurde Arafats Hauptquartier in Ramallah belagert.
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