Nahost Israelische Angriffe im Gaza-Streifen
Bei israelischen Luftangriffen im Gaza-Streifen sind heute Morgen mindestens neun Palästinenser verletzt worden. Der italienische Außenminister Massimo D'Alema fordert dort den Einsatz einer Uno-Truppe.
Gaza/Jerusalem - Ziele bei den Angriffen im Gaza-Streifen waren nach israelischen Militärangaben zwei Häuser, die Extremisten als Waffenlager dienten. Die erste Attacke richtete sich gegen das Haus eines Aktivisten der al-Aksa-Märtyrerbrigaden in der Ortschaft Dschabalija. Der Eigentümer erhielt nach Angaben seiner Familie 15 Minuten vorher eine Aufforderung, das Gebäude zu verlassen. In einem Nachbarhaus wurden jedoch fünf Bewohner verletzt, wie Sanitäter mitteilten.
Bei einem zweiten Angriff wurde in der Stadt Gaza ein Haus in Brand gesetzt. Dort wurden vier Menschen verletzt. Nach Angaben der palästinensischen Polizei feuerte das Flugzeug eine Rakete ab, die nicht explodierte. Sprengstoffexperten wurden gerufen, um sie zu entschärfen.
Seit der Entführung des Soldaten Gilad Schalit am 28. Juni haben die israelischen Streitkräfte wiederholt Ziele im Gaza-Streifen angegriffen. Seitdem wurden mehr als 200 Palästinenser getötet. Israel will die Offensive bis zur Freilassung des Soldaten fortsetzen.
Im Fall einer erfolgreichen Stationierung von Blauhelmen im Libanon hat Italien unterdessen eine Uno-Truppe auch für den Gaza-Streifen vorgeschlagen. Außenminister D'Alema sagte der israelischen Zeitung "Haaretz", eine solche Möglichkeit werde derzeit erörtert. Sie komme in Betracht, falls die Hamas und die Fatah eine Regierung der nationalen Einheit bildeten und die Hamas den entführten israelischen Soldaten freilasse. Die Palästinenser fordern seit langem die Stationierung von Blauhelmen im Gaza-Streifen. Israel hat dies stets abgelehnt.
als/AP
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.