Nahost-Konflikt Israel hält Uno-Mitarbeiter in Haft
Jerusalem/New York - Die 13 Inhaftierten sollen bei der Uno-Organisation UnRWA gearbeitet haben, die sich um palästinensische Flüchtlinge aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen kümmert.
Der israelische Offizier Jacob Dallal sagte, die Verdächtigen seien alle innerhalb der letzten vier Jahre festgenommen worden. "Einige von ihnen werden wohl weiter festgehalten werden, andere nicht", sagte Dallal der Agentur Reuters.
UnRWA-Chef Peter Hansen bestätigte, dass einige der insgesamt 24.000 Palästinenser, die für die Organisation tätig seien, Mitglieder in militanten Gruppen seien. Aber allein dies betrachte er noch nicht als Verbrechen. "Nicht jedes Mitglied der Hamas ist ein Terrorist", so Hansen gegenüber der BBC. "Außerdem wollen wir keine politische Überprüfung durchführen und Leute mit bestimmten Meinungen von unserer Arbeit ausschließen." Dennoch verlange die Uno von jedem Mitarbeiter neutrales Handeln.
Laut Uno-Mitarbeitern in New York besitzen die Vereinten Nationen keinerlei Kenntnis über die berichteten Festnahmen. Allerdings seien in den vergangenen zwölf Monaten nach Uno-Informationen 34 UnRWA-Mitarbeiter in Israel festgenommen worden. Die meisten würden ohne Anklage festgehalten. Auch UnRWA würde keine Informationen über die Gründe der Haft erhalten.
USA blockieren Resolution
Unterdessen haben die USA im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Resolution mit ihrem Veto blockiert, die ein Ende der jüngsten israelischen Offensive im Gazastreifen und einen Truppenrückzug fordert.
Von den anderen 15 Ratsmitgliedern stimmten elf für die Resolution, drei enthielten sich. Der amerikanische UN-Botschafter John Danforth entschloss sich zu dem Veto, nachdem ein deutscher und britischer Vorstoß für einen Kompromiss gescheitert war.
Die USA hatten sich von Beginn an gegen die von arabischen Ländern eingebrachte UN-Resolution zu einem Ende der israelischen Gaza-Offensive gestellt. Der Entwurf sei absolut einseitig, kritisierte Danforth. Er weise die Schuld Israel zu und spreche Terroristen frei, die Raketen auf bewohnte Gebiete feuerten, sagte Danforth mit Blick auf einen palästinensischen Raketenangriff, bei dem vor einer Woche zwei israelische Kinder getötet wurden. Nach dem Anschlag leitete Israel eine Großoffensive im Gazastreifen ein, bei der bislang über 70 Palästinenser getötet wurden.