Nahost-Konflikt Israel lässt wieder Panzer rollen

Die israelische Armee hat am Sonntag erneut ihre Offensive im Westjordanland ausgeweitet und ist in die palästinensische Stadt Kalkilja vorgestoßen. Panzer rückten ein. Unklarheit gab es über das weitere Vorgehen der Armee, die am Freitag einen neuen Aktionsplan bekam.

Jerusalem - Die Streitkräfte verhängten am Sonntag in Kalkilja ein Ausgehverbot. Mindestens 20 Panzer hätten kurz nach dem Morgengrauen Stellung im ganzen Stadtgebiet bezogen, die anderen seien nach kurzer Zeit wieder abgerückt, berichteten Palästinenser. Amos Jaron, Generaldirektor des israelischen Verteidigungsministeriums, kündigte eine härtere Gangart in den Autonomiegebieten an. Die so genannte "Operation Schutzschild" im Frühjahr sei nicht weit genug gegangen. Das bedeute zwangsläufig immer wieder das Einrücken in die Palästinenser-Gebiete.

Entgegen dieser Aussage berichtete der israelische Rundfunk, die am Freitag vom Sicherheitskabinett beschlossene neue Offensive werde nicht das Ausmaß "Operation Schutzschild" haben. Damals wurde der palästinensische Präsident Jassir Arafat in Ramallah praktisch unter Hausarrest gestellt, zahlreiche mutmaßliche Extremisten verhaftet und die Infrastruktur der Autonomiegebiete schwer beschädigt.

Das israelische Kabinett wird erneut über Einzelheiten einer 110 Kilometer langen Sperranlange beraten, die Israel künftig vom Westjordanland trennen und das Eindringen von palästinensischen Selbstmordattentätern verhindern soll. Ebenfalls diskutiert wird die Ausweisung von Angehörigen der Attentäter sowie von mutmaßlichen Beteiligten an Terroranschlägen.

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