Westjordanland Palästinenser sterben bei Messerattacken auf Israelis

Bei Messerattacken auf Israelis sind mehrere Palästinenser im Westjordanland getötet worden. Seit Monaten herrscht in Israel nach immer neuen Anschlägen auf einzelne Bürger ein Klima der Angst. Die USA wollen nun vermitteln.
Helfer am Tatort: Mehrere minderjährige Täter sind tot

Helfer am Tatort: Mehrere minderjährige Täter sind tot

Foto: Ilia Yefimovich/ Getty Images

In Hebron im besetzten Westjordanland griff eine Palästinenserin eine Polizistin mit einem Messer an und verletzte sie leicht. Die Beamtin erschoss die 17-jährige Angreiferin mit ihrer Waffe.

Wenige Stunden zuvor hatte ein Siedler in Hebron einen 18-jährigen Palästinenser mit Schüssen getötet. Nach Darstellung des israelischen Militärsprechers Peter Lerner hatte der junge Palästinenser den Siedler, der unverletzt blieb, mit einem Messer bedroht.

Seit einiger Zeit verüben Palästinenser verstärkt Messerattacken auf Israelis. Als Auslöser gelten Streitigkeiten um den Tempelberg in Jerusalem.

Seit Monatsbeginn fielen der Gewalt sieben Israelis und etwa 40 Palästinenser zum Opfer. Etwa die Hälfte der getöteten Palästinenser waren Attentäter, die im Zuge ihrer Anschläge erschossen wurden. Die anderen starben bei Zusammenstößen mit dem israelischen Militär.

US-Außenminister John Kerry will mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu voraussichtlich bei einem Treffen in Berlin nach einem Weg aus dem Konflikt suchen. US-Präsident Barack Obama zeigte sich äußerst besorgt über die jüngste Gewalt in der Region.

Zuletzt hatte es erhebliche Spannungen zwischen Washington und Jerusalem über das Vorgehen der Israelis gegen Palästinenser gegeben. Das US-Außenministerium sprach von "exzessiver Gewaltanwendung" und warf beiden Seiten Terrorakte vor. Das Verhältnis von Obama und Netanyahu gilt seit langer Zeit als belastet.

In der Nacht zum Sonntag war es erneut zu einem Zwischenfall am Josefsgrab im Westjordanland gekommen. Wie die israelische Armee mitteilte, waren Israelis ohne eine Erlaubnis der Armee nach Nablus gekommen, um an der für Juden heiligen Stätte zu beten. Sie wurden von Palästinensern angegriffen und mussten von israelischen Soldaten in Sicherheit gebracht werden. Am Freitagmorgen hatten dutzende Palästinenser das Josefsgrab angegriffen und mit Brandsätzen Feuer gelegt. Durch den Brand entstand schwerer Schaden.

cpa/dpa/afp
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