Einsatz nahe Portugal Nato-Kampfjets fangen erneut russische Bomber ab

Vier portugiesische Armeeflugzeuge vom Typ F-16 mussten aufsteigen, um zwei russische Maschinen abzufangen. Die russische Botschaft in Lissabon erklärte, die Flugzeuge hätten sich ausschließlich in internationalem Luftraum bewegt.
Russische Militärmaschine Tupolew: "Das System hat wieder funktioniert"

Russische Militärmaschine Tupolew: "Das System hat wieder funktioniert"

Foto: DPA/ Crown Copyright

Lissabon - Wollte Russland erneut provozieren? Wieder mussten Nato-Kampfjets einschreiten und nahe Portugal russische Militärflugzeuge im internationalen Luftraum abfangen. Dazu stiegen am Freitag vier portugiesische Armeeflugzeuge vom Typ F-16 auf, um zwei russische Maschinen aufzuhalten. Das teilte das portugiesische Verteidigungsministerium mit. Laut den Angaben geschah der Einsatz im Rahmen der Nato-Luftraumüberwachung.

Laut lokalen Medien habe es sich bei den russischen Maschinen um zwei Langstreckenbomber vom Typ Tupolew Tu-95 gehandelt. Sie hätten sich der Strecke für Verkehrsflugzeuge zum Flughafen in Lissabon genähert.

"Das System hat wieder funktioniert", sagte der portugiesische Verteidigungsminister José Pedro Aguiar-Branco. Nicht identifizierte Flugzeuge abzufangen, die sich dem Luftraum der Nato-Staaten nähern, gehört zu den Standardvorgehensweisen bei der gemeinsamen Luftraumüberwachung. Die russische Botschaft in Lissabon erklärte, die russischen Flieger hätten sich ausschließlich in internationalem Luftraum bewegt.

Nicht per Funk zu erreichen

In den vergangenen Tagen ließ Russland bereits mehrfach die Muskeln spielen: Am Mittwoch hatte die Nato von "umfangreichen" russischen Luftmanövern mit Langstreckenbombern, Kampfjets und Tankflugzeugen berichtet. Am Dienstag und Mittwoch seien vier Verbände mit insgesamt 26 russischen Kampfflugzeugen abgefangen worden - über Nord- und Ostsee, dem Atlantik und dem Schwarzen Meer.

Unter den Langstreckenbombern seien auch solche gewesen, die bei Bedarf mit Nuklearwaffen bestückt werden können. Teilweise hatten sich die Flugzeuge nicht angemeldet, gaben keine Transpondersignale für die zivile Luftraumüberwachung ab und waren auch nicht per Funk zu erreichen.

vek/AFP/Reuters
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